Flucht in Supermarkt

"Dachten, es ist Böller" – Schülerin schildert Amoktat

Zahlreiche Schüler mussten nach dem Amoklauf in Graz evakuiert werden. Eine Schülerin schildert nun die bangen Momente nach der Tat.
David Huemer
10.06.2025, 21:51

Nach dem Amoklauf an einem Grazer Gymnasium herrscht in ganz Österreich Trauer und Fassungslosigkeit. Mit zwei Waffen und mehr als 40 Schüssen tötete ein 21-jähriger Ex-Schüler mindestens zehn Menschen. Im Anschluss nahm er sich selbst das Leben.

Gegenüber "Antenne Steiermark" geben Zeugen und Eltern betroffener Schüler Einblicke in die bangen Momente nach der Tat. "Gott sei Dank geht es meinem Sohn gut. Er hat mich gleich angerufen, als er sich versteckt hat. Ich kann es immer noch nicht glauben. Das Warten war ganz schlimm", erklärt etwa eine Mutter.

"Wir sind direkt gerannt"

Eine Schülerin des Gymnasiums schildert weitere Schockdetails: "Wir dachten zuerst, es sein ein Böller. Als wir daraufhin Geschrei hörten, sind wir direkt gerannt." Viele ihrer Mitschüler hätten zu weinen begonnen und Panikattacken bekommen. Ein Lehrer hat die daraufhin Klasse angewiesen, in einen nahegelegenen Supermarkt zu flüchten.

Mit dem Bus wurden die evakuierten Schüler schließlich zur Helmut-List-Halle gebracht, wo sie ihre Familien in die Arme schließen durften. "Mir geht es sehr schlecht. Ich will nicht wissen, wie es in der Schule aussieht", erklärt die Jugendliche weiter.

"Es fühlt sich so surreal an"

"Wir hatten Glück, wir haben nichts davon gesehen", erklärt der 18-jährige Ennio unter Tränen gegenüber "Heute". "Wir waren unter den ersten, die evakuiert wurden." Bald darauf kursierten schon die ersten Gerüchte.

"Es fühlt sich so surreal an", ringt der Schüler kurz vor dem Trauergottesdienst weiter um Fassung. Freunde und Bekannte von ihm seien betroffen gewesen. "Ich bin heute da, um meinen Schulkameraden Respekt zu zollen."

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