Schlafprobleme

Du wachst morgens vorm Wecker auf? Das steckt dahinter

Immer wieder wachst du vor dem Wecker auf und kannst nicht mehr einschlafen? Das kann an Stress, Hormonen oder deinem Lebensstil liegen.
Heute Life
18.10.2025, 06:48
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Du wachst auf, schaust auf die Uhr – und traust deinen Augen kaum: Es ist viel zu früh. Obwohl du noch supermüde bist, kannst du vom Wiedereinschlafen nur träumen. Willkommen im Club der Frühaufwachenden. Besonders im zunehmenden Alter tritt dieses Phänomen häufiger auf – kann sich aber auch schon vorher zeigen. Die gute Nachricht? Man kann gegen das unfreiwillige Lerchen-Dasein etwas tun.

Während man bei Insomnie meist an Einschlafprobleme denkt, gibt es eine weitere, weniger bekannte, aber genauso nervige Variante: frühmorgendliches Erwachen. Das bedeutet, dass man viel früher aufwacht, als man eigentlich möchte, und danach nicht wieder einschlafen kann.

Zwei Stunden vor geplanter Weckzeit wach

Zwar kann jeder Mensch unter frühmorgendlichem Erwachen leiden, doch laut einem Bericht in der Fachzeitschrift "Sleep Medicine Clinics" steigt die Wahrscheinlichkeit mit dem Alter.

Schlafneurologin Dr. Meredith Broderick beschreibt gegenüber der "Huffpost" die Störung als spontanes Erwachen eineinhalb bis zwei Stunden vor der geplanten Aufwachzeit. "Passiert dies gelegentlich, ist es kein Problem. Kommt es jedoch mindestens dreimal pro Woche über drei Monate hinweg vor, sprechen wir von frühmorgendlichem Erwachen."

Es gibt viele Gründe, warum du schon vor dem Wecker aufwachst. Nicht alle hast du selbst in der Hand. Sowohl dein Umfeld als auch dein Körper können dafür sorgen, dass dein Schlafrhythmus aus dem Takt gerät.

Alkohol, Kaffee, schweres Abendessen

Du liegst im Bett, aber draußen hupt ein Auto, im Schlafzimmer ist es viel zu warm und durch das Fenster fallen bereits die ersten Lichtstrahlen – kein Wunder, dass du nicht durchschläfst. Auch unregelmäßige Arbeitszeiten inklusive Nachtschichten oder das laute Schnarchen deiner besseren Hälfte können deinem Schlaf einen Strich durch die Rechnung machen. Studien zeigen zudem: Wenn du spät am Abend noch Alkohol trinkst, koffeinhaltige Getränke zu dir nimmst oder ein schweres Abendessen verdrückst, schläfst du schlechter und wachst oft viel zu früh wieder auf.

Es können aber auch innere Auslöser dahinterstecken. Vielleicht zwingt dich der Harndrang aus dem Bett oder du wachst wegen Schmerzen, Stress sowie Unruhe auf. Auch während der Schwangerschaft oder im Alter verändert sich der Schlaf häufig.

Sinkender Östrogenspiegel

Viele Frauen berichten zudem von Schlafstörungen während der Menopause. Schlafneurowissenschaftlerin Els van der Helm betont: "Der Östrogenspiegel fällt in den Wechseljahren stark ab – ein Hormon, das entscheidend für unsere innere Uhr und den Schlaf-Wach-Rhythmus ist. Viele Frauen erleben dadurch in der zweiten Nachthälfte häufige Wachphasen." Kombiniert mit nächtlichem Schwitzen oder plötzlichen Hitzeschüben wird die Rückkehr in den Schlaf oft zur Geduldsprobe.

"Frauen berichten in dieser Phase deutlich häufiger von Durchschlafproblemen als von Einschlafstörungen – besonders in der zweiten Nachthälfte", so van der Helm. Hinzu kommt: Die innere Uhr scheint sich zu verschieben. "Viele Frauen erleben in der Perimenopause eine sogenannte vorverlagerte Schlafphase – sie werden früher müde, wachen aber auch deutlich früher auf. Das kann den Alltag durcheinanderbringen oder zu Schlafmangel führen", erklärt sie.

Was du dagegen tun kannst

Zuerst geht es darum, den Grund für dein frühes Erwachen ausfindig zu machen: Trinkst du regelmäßig am Abend ein Glas Wein? Dann verzichte für ein paar Wochen doch mal darauf. Wachst du regelmäßig schweißgebadet auf? Dann wird es vielleicht Zeit, die Heizung herunterzuschalten sowie das flauschige Duvet gegen ein dünneres einzutauschen.

Und was, wenn du keine Ahnung hast, was dich wachhält? Dann rät die Schlafforschung zu einem Schlaftagebuch. Laut Universitätsspital Zürich sollte man folgende Punkte dokumentieren:

Lässt sich daraus keine Erkenntnis schließen, rät das USZ zur Beurteilung durch eine medizinische Fachperson, und sollte deine mentale Gesundheit leiden, lohnt es sich, therapeutische Hilfe zu suchen.

Schlafstörungen können ein Alarmsignal deines Körpers sein. "Schlaflosigkeit ist nicht nur eine Frage des Alterns – sie ist oft ein Zeichen dafür, dass die Stressreaktion nicht mehr im Gleichgewicht ist," erklärt Broderick der "Huffpost".

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 18.10.2025, 07:20, 18.10.2025, 06:48
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