5 Tipps

Herbstloch? Was wirklich hilft, wenn's Kaffee nicht tut

Die Tage werden kürzer, die Laune trüber – das klingt nach Herbstblues. Lange Powernaps und zu viel Kaffee sollten jetzt vermieden werden.
30.09.2025, 06:05
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Abends fällst du früh ins Bett, morgens quälst du dich heraus? Im Zug fallen dir die Augen zu, dir ist ständig kalt oder die Stimmung ist im Keller? Klingt ganz nach Herbstmüdigkeit. Offiziell ist das zwar keine Krankheit, aber ein Phänomen, das viele kennen – und das hat nichts mit Faulheit, sondern mit physiologischen und psychologischen Mechanismen zu tun.

Was ist Herbstmüdigkeit?

Der Begriff Herbstmüdigkeit existiert laut USZ in der medizinischen Fachliteratur nicht, im Alltag ist er jedoch weitverbreitet. Sobald die Tage kürzer und dunkler werden, produziert der Körper mehr Melatonin, das Schlafhormon – wir fühlen uns schlapp, antriebslos und gähnen häufiger. Gleichzeitig sinkt der Spiegel des Glückshormons Serotonin, was Stimmung und Energie zusätzlich drückt.

Dazu kommen weitere Faktoren: Erkältungen und Grippe sind im Herbst besonders häufig, oft steckt eine nicht auskurierte Infektion hinter der Müdigkeit. Auch unser natürlicher Schlafbedarf steigt in der dunklen Jahreszeit – nur lassen Beruf und Alltag meist keine längeren Pausen zu.

Während viele Tipps wie eine leichte Ernährung, viel Sonnenlicht und Bewegung helfen, machen aber auch Mythen die Runde. Psychotherapeutin Romina Reginold verriet gegenüber "20 Minuten", was wirklich gegen Herbstmüdigkeit hilft.

Diese Tipps helfen

1
Fixe Strukturen geben Halt
Klingt langweilig, wirkt aber. Psychotherapeutin Romina Reginold erklärt: "Feste Tagesabläufe und kleine Rituale helfen dem Körper, im Rhythmus zu bleiben." Das kann ein fixes Frühstück sein, ein kurzer Spaziergang nach der Arbeit oder ein entspanntes Teeritual vor dem Schlafengehen.
2
Geh raus – egal ob es nieselt
Licht tanken ist zentral. "Morgens spazieren gehen oder draußen Sport treiben reguliert den Schlaf-Wach-Rhythmus, hebt die Stimmung und aktiviert den Körper", so Reginold.
3
Iss dich munter
Vitamin D und ausgewogene Ernährung beeinflussen das Ganze weiter positiv. "Deshalb sollte man auf die Einnahme von Lebensmitteln, die reich an Vitamin D, B-Vitaminen und Omega-3-Fettsäuren sind, achten", erklärt die Expertin. Lebensmittel wie Nüsse, Samen und Gemüse können das Immunsystem stärken und Energiemangel ausgleichen.
4
Erhol dich richtig
Schlafmangel ist einer der größten Energieräuber im Herbst. Wer zu spät ins Bett geht oder schlecht schläft, fühlt sich tagsüber automatisch müder. Reginold rät: "Schlaf nicht bekämpfen, sondern bewusst zulassen und auf einen gesunden Rhythmus achten."
5
Kleine Glücksmomente schaffen
Wenn draußen alles grau ist, braucht es drinnen umso mehr Wärme. Musik, Kerzen, Spieleabende oder ein gemeinsames Abendessen mit Freunden – das alles hilft gegen das Stimmungstief. "Gerade im Herbst sind Wohlfühlrituale wie Musik, Düfte oder Farben besonders wertvoll", sagt Reginold. Aromaöle wie Melisse, Lavendel oder Sandelholz können die Produktion von Glückshormonen ankurbeln.

Diese Mythen kannst du vergessen

Neben vielen hilfreichen Tipps gibt es auch viele, die du besser absetzen solltest. Darunter viel Kaffee, der jedoch nur kurzfristig hilft. "Zu viel Koffein stört den Schlaf und macht am Ende noch müder", erklärt Reginold. Gleiches gilt für Wechselduschen, Tees und Hausmittel. "Können zwar kurz anregen, aber sind kein Ersatz für das, was wirklich wirkt: Licht, Bewegung und Rhythmus", sagt Reginold.

Kurze Powernaps von 1 bis 20 Minuten können hingegen hilfreich sein, um den Tag zu überstehen. "Doch lange Nickerchen sind kontraproduktiv, weil sie den Nachtschlaf verschieben", so Reginold.

Was tun, wenn nichts mehr hilft?

Normale Herbstmüdigkeit ist leicht und vergeht wieder. Alarmzeichen sind, wenn Erschöpfung über Wochen bleibt, verbunden mit Antriebslosigkeit, gedrückter Stimmung, sozialem Rückzug, Konzentrationsstörungen oder Schlaf- und Appetitstörungen.

"Wird die Erschöpfung der Herbstmüdigkeit so stark, dass Arbeit oder Freizeit kaum mehr möglich sind, sollte man ärztliche/therapeutische Hilfe suchen – denn aus Herbstmüdigkeit kann auch eine Herbst- oder Winterdepression werden", erklärt Reginold.

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } Akt. 30.09.2025, 09:08, 30.09.2025, 06:05
Weitere Storys
Jetzt E-Paper lesen