Die Gehaltsdebatte schlägt in der Wirtschaftskammer (WK) weiter hohe Wellen. "Das ist ein einziges Desaster, ein großer Fehler, und es hat viel Vertrauen gekostet", so Tirols WK-Präsidentin Barbara Thaler gegenüber der "Krone" (Sonntagausgabe).
Wie berichtet, sollten die Gehälter in der Wirtschaftskammer um 4,2 Prozent erhöht werden. Zum Vergleich: Die Eisenbahner bekamen 2,7 Prozent mehr, die Brauer 2,6 Prozent, die Metaller 1,4 Prozent. Pensionen über 2.500 Euro brutto bekamen nicht einmal die volle Inflation abgegolten.
Nach heftiger Kritik (auch aus eigenen ÖVP-Reihen) ruderte die Kammer zurück, halbierte das Gagenplus für 2026. Eine kleine Mogelpackung: Die Erhöhung um 4,2 Prozent der Gehälter wird einfach ins zweite Halbjahr 2026 verschoben. "Wir haben Fehler gemacht. Ich habe Fehler gemacht. Ich verstehe die Kritik", gestand Mahrer in der "Presse" ein.
Auch der Präsident selbst darf sich im kommenden Jahr über eine satte Steigerung von 2.634,60 monatlich freuen – das ist ein Plus von 21 Prozent. Dazu kommen bei Mahrer 88.000 Euro jährlich von der Nationalbank, von deren Generalrat Mahrer Präsident ist. Als Chef des ÖVP-Wirtschaftsbunds bekommt er monatlich nochmals 6.000 Euro überwiesen. Insgesamt kommt der schwarze Grande damit auf einen Monatsbezug von 28.492 Euro brutto. Mahrer rechtfertigt seine hohen Bezüge mit "viel Verantwortung und persönlicher Haftung".
Über das "Geld-Karussell in der Wirtschaftskammer" berichtet auch das Portal "Newsflix". Die Aufwandsentschädigungen in den Länderkammern fallen quer durch Österreich höchst unterschiedlich aus. Die maximal mögliche Summe von etwas mehr als 14.000 Euro brutto schöpfen die Chefs in Wien und NÖ aus. Karlheinz Kopf als Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg gibt sich mit seinen knapp 7.000 Euro vergleichsweise bescheiden (siehe Tabelle):
Am Sonntag fand in Wien – wie berichtet – ein Krisengipfel der Länderchefs mit Mahrer statt. Kolportiert wurden sogar Ablösegerüchte rund um den mächtigen Kammerfunktionär. Bestätigen wollte das am Nachmittag gegenüber "Heute" freilich niemand. Hinter vorgehaltener Hand wird der Wind, der Mahrer entgegenbläst, immer rauer.