Nach knapp vier Wochen im Homeoffice wegen einer Rückenoperation meldet sich Bundeskanzler Christian Stocker endlich zurück auf der großen politischen Bühne.
Eigentlich wollte er sein Comeback erst beim morgigen Ministerrat feiern, doch schon am Dienstagabend zeigte er sich sichtlich gut erholt und bestens gelaunt bei einer Buchpräsentation des ÖVP-Parlamentsklubs anlässlich "80 Jahre ÖVP im Parlament".
Auch Ex-Kanzler Sebastian Kurz, sowie u.a. die früheren Vizekanzler Wilhelm Molterer und Michael Spindelegger ließen sich den Termin nicht entgehen.
Stocker wirkte sichtlich erleichtert, als er bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach der OP das Wort ergriff. Er freue sich wirklich sehr, wieder zurück zu sein, sagte der Kanzler – und gab zu, dass er gerne früher ins politische Geschehen eingestiegen wäre. Doch er habe sich an den Rat seiner Ärzte gehalten. Weil ein krankheitsbedingtes Fernbleiben "auch Gerüchte nach sich ziehe", sei er umso glücklicher, dass die Phase der Rekonvaleszenz nun endgültig hinter ihm liege.
Besonders berührend: Stocker nutzte die Gelegenheit, um seiner Frau zu danken. Für sie sei diese Zeit "schwieriger als für mich" gewesen, betonte er – und nahm sichtlich gerührt den Blumenstrauß entgegen, den Klubobmann August Wöginger stellvertretend überreichte.
Gleichzeitig machte der Kanzler klar, dass er den Wiedereinstieg in die Öffentlichkeit auch als politisches Signal versteht. Er wolle zeigen, dass er und seine Partei voll handlungsfähig seien.
"Eine Rückenoperation ist nicht angenehm, aber politische Entscheidungen sind auch oft nicht angenehm", stellte er fest, und weiter: "Aber es ist wichtig, dass sie getroffen werden, für die Zukunft dieses Landes", so Stocker.
Eine wirkliche Pause von der Politik hatte er ohnehin nicht. Im Homeoffice in Wiener Neustadt nahm Stocker schon wenige Tage nach der Operation an zahlreichen Terminen per Videokonferenz teil - "Heute" berichtete.
