Die Menschen in Österreich sollen mehr und länger arbeiten – anders sei unser Sozial- und Pensionssystem angesichts einer immer älter werdenden Bevölkerung auf Dauer nicht zu finanzieren, warnen Experten unermüdlich. Heißt: Bei der Pension wird sich in Zukunft einiges ändern...
Mit neuen Angeboten wie der ab 2026 geltenden Möglichkeit der Teilpension will die Regierung das faktische Pensionsantrittsalter erhöhen und die Menschen motivieren, länger in Beschäftigung zu bleiben.
Im Koalitionsprogramm vorgesehen ist auch ein Modell, das Zuverdienst neben der Pension steuerlich attraktiver machen soll. Derzeit arbeiten rund 71.000 Pensionisten in Österreich weiter. Aufgrund massiver Steuerbelastung zahlt sich das aber für viele schlicht nicht aus. Deshalb sollen neue Anreize geschaffen werden, um mehr Pensionisten dazu zu bewegen, weiterzuarbeiten.
Die Regierungsspitze will die dafür nun ausverhandelte Lösung am Mittwoch präsentieren. Statt der ursprünglich angedachten Pauschalsteuer von 25 Prozent dürfte laut "Heute"-Informationen aber ein Steuer-Freibetrag für den Pensions-Zuverdienst eingeführt werden.
Dieser Freibetrag soll bei 1.250 Euro pro Monat beziehungsweise 15.000 Euro pro Jahr liegen, wie "Heute" aus Koalitionskreisen erfuhr. Diese Summe könnten Pensionisten also künftig steuerfrei dazuverdienen.
Gelten soll das Modell dem Vernehmen nach ab 1. Jänner 2027, für Angestellte und Selbständige.
Die neue Regelung wurde zuletzt auf Hochtouren verhandelt. Vor allem die SPÖ habe gegen die Flattax argumentiert, weil insbesondere Besserverdienende davon profitiert hätten, heißt es.
Neben dem 15.000-Euro-Freibetrag will die Regierung dem Vernehmen nach auch Maßnahmen zur Stärkung der betrieblichen Altersvorsorge, der sogenannten zweiten Säule des Pensionssystems, auf den Weg bringen.
Beschlossen werden soll das Paket am Mittwochvormittag im Ministerrat. Im Anschluss werden Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP), Vize Andreas Babler (SPÖ) und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (Neos) die Details vorstellen.