Zehn Feuerwehren beteiligt

Nach ICE-Defekt: Verirrte Passagiere im Tunnel gesucht

Ein Zug blieb am Samstag im Wienerwaldtunnel liegen, 400 Gäste mussten stundenlang ausharren. Manche hauten ab – die Feuerwehr musste mühsam suchen.
Victoria Carina  Frühwirth
27.07.2025, 20:45
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Ein ICE der Deutschen Bahn blieb am Samstag im Wienerwaldtunnel liegen – rund 400 Fahrgäste saßen stundenlang fest. Einige ignorierten die klaren Anweisungen des Zugpersonals und irrten im Tunnel umher. Die Folge: Großeinsatz mit zehn Feuerwehren!

Stockdunkel, stickig, heiß

Gegen 13.30 Uhr stoppte der Zug kurz nach dem Bahnhof Wien-Meidling – der Strom war weg, ein technischer Defekt machte ein Weiterfahren unmöglich. Die Passagiere harrten stundenlang in stickigen, teils dunklen Waggons aus. "Die Klimaanlage war ausgefallen, es war stockfinster", berichten Fahrgäste laut "NÖN".

Geplant war, die Reisenden im Tunnel in einen Ersatzzug umsteigen zu lassen – doch das scheiterte: Eine "Handvoll" Passagiere verließ entgegen aller Anweisungen den Zug und verschwand im Tunnel, wie die "NÖN" unter Berufung auf die "Austria Presse Agentur" (APA) berichtet. Aus Sicherheitsgründen musste erneut der Strom abgeschaltet werden – der Tunnel wurde zur Gefahrenzone.

72 Feuerwehrleute durchkämmten Tunnel

Die Alarmmeldung lautete "Sonderfall" – zehn Feuerwehren aus dem Bezirk Tulln rückten mit 72 Kräften an. Darunter Wehren aus Tulln-Stadt, Judenau und Michelhausen. Der kilometerlange Tunnel wurde beidseitig begangen. Das Ziel: sicherstellen, dass keine Personen mehr entlang der Gleise unterwegs sind, weder Einsatzkräfte noch Querulanten auf ihrer eigenständigen Erkundungstour.

Erst gegen 19 Uhr konnte die Evakuierung abgeschlossen werden. Die Fahrgäste wurden über Notausstiege ins Freie gebracht. Verletzt wurde niemand.

Zugverkehr nach stundenlanger Sperre zäh

Der Abschnitt zwischen Wien-Meidling und Tullnerfeld war ab etwa 18.30 Uhr gesperrt, es kam zu zahlreichen Umleitungen und Ausfällen. Auch Stunden nach dem Vorfall verzögerte sich die Wiederaufnahme des Betriebs, so die "NÖN". Ob die "Tunnel-Ausreißer" mit Konsequenzen rechnen müssen, ist bislang noch unklar.

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