"Wir sind keine Banken"

Preis-Schock! Zigaretten werden noch einmal teurer

Raucher und Trafikanten qualmen vor Wut! Die Regierung erhöht erneut die Tabaksteuer in Österreich – schon bald droht ein massiver Preisschock.
André Wilding
23.05.2025, 09:25
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Der nächste Dämpfer für Raucher lässt nicht lange auf sich warten: Wegen des riesigen Budgetlochs greift die Regierung bei der Tabaksteuer noch tiefer in die Tasche. Schon im April wurden die Preise pro Packerl im Schnitt um 30 Cent angehoben, heuer soll das dem Staat über 50 Millionen Euro bringen. Doch das ist erst der Anfang: Für 2026 rechnet man mit 100 Millionen Euro Mehreinnahmen, ab 2027 sogar mit 200 Millionen Euro.

Die Industrie schlägt bereits Alarm. Ralf Wolfgang Lothert vom Tabakriesen JTI warnt in der "Kronen Zeitung" vor "massiven Marktverwerfungen", sollte die Steuererhöhung 1:1 weitergegeben werden. Im schlimmsten Fall würde das eine Preiserhöhung von bis zu 60 Cent pro Packerl bedeuten – ein historischer Sprung.

Nerven liegen Blank

Auch bei den Trafikanten liegen die Nerven blank. Obmann Wolfgang Streißnig rechnet mit einer zusätzlichen Belastung von neun Millionen Euro allein heuer. "Die Trafikanten kommen immer stärker unter Druck", klagt er in der Tageszeitung. Viele Verkäufer am Land könnten diese Mehrbelastung nicht mehr stemmen.

Besonders kritisch: Schon jetzt werden zwölf Prozent der Zigaretten in Österreich nicht versteuert. Jeder Prozentpunkt mehr an illegalem oder im Ausland gekauftem Tabak kostet dem Staat laut Experten 25 Millionen Euro. "Schon jetzt ist Österreich das Land mit dem höchsten Anteil an Grenzverkäufen", wird Streißnig in der "Krone" zitiert. Wer kann, fährt zum Einkauf über die Grenze – in manchen Regionen dauert das nur 30 bis 60 Minuten.

Erhöhung nicht nur bei Zigaretten

Doch nicht nur klassische Zigaretten trifft es: Auch Alternativen wie Erhitzer, E-Zigaretten und Pouches werden belastet. Eine neue Nikotinsteuer ab 2026 soll 85 Millionen Euro bringen – was laut Philip Morris die Preise empfindlich steigen lassen könnte.

Simone Pibernik vom Hersteller Imperial Tobacco sieht das in der "Kronen Zeitung" kritisch: "Das Steuermodell der letzten Jahre hat gezeigt, dass mit moderaten Steuerschritten die Steuereinnahmen kontinuierlich steigen."

"Wir sind keine Banken oder Energiekonzerne"

Philip-Morris-Sprecher Sebastian Winter würde sich einen Dialog mit der Branche wünschen. Trafikanten-Obmann Streißnig zeigt sich angesichts der vielen Belastungen jedenfalls wenig erfreut und sagt in der "Krone":

"Warum sollen wir so viel zur Budgetsanierung beitragen? Wir sind keine Banken oder Energiekonzerne. Mehr als die Hälfte der Trafikanten hat eine körperliche Behinderung." Neben der Erhöhung der Tabaksteuern haben die Trafikanten dabei auch mit der höheren Abgaben auf Glücksspiel zu kämpfen.

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