Egal ob du diesen Sommer ständig im Freibad bist, an einem Pool oder in den Ferien am Strand liegst: Dein Badetuch ist dein ständiger Begleiter. Und wahrscheinlich wäschst du es nicht so oft, wie du eigentlich solltest. Hohe Luftfeuchtigkeit, Schweiß, Sonnencreme und alles, was so auf dem Boden liegt, ergeben zusammen den perfekten Nährboden für Bakterien.
Gerade für Menschen mit empfindlicher Haut können diese Bakterien zum Problem werden. Sie können bei Hautkrankheiten wie Ekzemen oder Akne für Schübe sorgen und das Problem so verschlimmern. "Ich habe bei Patienten akneähnliche Hautausschläge oder Ekzemschübe allein durch die Nutzung schmutziger Handtücher gesehen. Handtücher speichern Schweiß, Öle, abgestorbene Hautzellen und Bakterien – all das kann empfindliche Haut reizen und die Poren verstopfen", sagt Dermatologin Hannah Kopelman gegenüber der "Huffpost".
"Die am häufigsten auf Strandtüchern vorkommenden Bakterien sind Staphylokokken, Mikrokokken und Diphtheroide. Außerdem finden sich auf ungewaschenen Strandtüchern auch Umweltbakterien aus Sand und Wasser", erklärt Mikrobiologin Megan Meyer. Dazu kommen häufige Bakterien wie E. Coli, Enterokokken, Salmonellen, Staphylococcus aureus und die antibiotikaresistenten Staphylococcus aureus (MRSA).
Ein weiteres Problem beschreibt Dr. Joseph Battistelli, außerordentlicher Professor für Biologie an der Virginia Commonwealth University: "Viele Krankheitserreger sind das, was wir 'opportunistische Pathogene' nennen. Sie sind natürliche Bestandteile unseres Hautmikrobioms und schaden normalerweise nicht. Wenn wir jedoch verletzt oder immungeschwächt sind oder die Bakterien auf eine andere Person übertragen, können die Bakterien die Gelegenheit nutzen, um eine Infektion zu verursachen." Handtücher können zudem auch Hefen und Pilze beherbergen.
Der Unterschied von deinem Badetuch und dem Handtuch im eigenen Badezimmer liegt vor allem in der Art der Bakterien. Das Exemplar zu Hause ist zwar wegen der Feuchtigkeit auch ein guter Nährboden, kommt aber mit weniger Bakterien von draußen in Kontakt. Das gilt besonders, wenn du das Badetuch auf den Boden legst, wie Meyer sagt: "Sandstrand etwa enthält oft Fäkalbakterien von Wildtieren."
„Sandstrand etwa enthält oft Fäkalbakterien von Wildtieren.“
Die Art des Wassers spielt ebenfalls eine Rolle: Während Meerwasser Bakterienwachstum wegen des Salzgehalts eher behindert, befinden sich in Süßwasser von Seen und Flüssen weitere Keime, die dann ebenfalls in deinem Tuch leben können. Bei Pools kommt es dagegen sehr auf die Wassertemperatur und den Chlorgehalt an.
"Realistisch betrachtet empfehle ich, Strandtücher alle zwei Nutzungen zu waschen – idealerweise jedoch täglich, besonders wenn man darauf liegt, schwitzt oder sie über längere Zeit feucht bleiben", sagt Kopelman. "Wenn das Tuch muffig riecht, steif ist oder sich nach Stunden immer noch feucht anfühlt, ist es auf jeden Fall Zeit, es zu waschen. Der Geruch ist ein Hinweis auf Bakterien."
Du bist im Urlaub und kannst entsprechend nicht richtig waschen? Da hilft nur so gut wie möglich vorbeugen: Schüttle dein Tuch nach dem Strandtag gründlich aus und lasse es im besten Fall in der Sonne trocknen. "UV-Strahlen haben eine natürliche, antimikrobielle Wirkung", erklärt Kopelman. Achte dabei darauf, dass es nirgends übereinander gefaltet ist. Noch besser: Waschmittel, mit dem du im Waschbecken einen notdürftigen Spülgang einlegen kannst, oder ausreichend Exemplare zum Wechseln.