Eckpunkte präsentiert

Trotz Protestfahrt – Regierung beschließt Lkw-Maut

Vormittags protestierten noch die Lkw-Fahrer, nachmittags einigt sich die Bundesregierung bei der Lkw-Maut. Die Eckpunkte.
Newsdesk Heute
10.09.2025, 16:00
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Mittwochvormittag fuhr ein Lkw-Konvoi bestehend aus gut 60 Fahrzeugen vor dem Verkehrsministerium vor, um dem Ärger über steigende Kosten und mögliche Mauterhöhungen Luft zu machen – "Heute" hat berichtet –, und legte den Verkehr in der Innenstadt lahm.

Kurz darauf hat sich die Bundesregierung am Mittwoch (10. September) auf ein umfassendes Maßnahmenpaket zur künftigen Ausgestaltung der Lkw-Maut geeinigt.

"Aus meiner Sicht wäre angesichts der guten Gesprächsbasis und der konstruktiven Verhandlungen auch schon vor der heutigen Lkw-Blockade in Wien eine Einigung möglich gewesen", erklärt Verkehrsminister Peter Hanke.

Die österreichische Transportwirtschaft warnte im Vorfeld, dass eine weitere Erhöhung der Lkw-Maut jeden Haushalt mit schätzungsweise 35 Euro zusätzlich belaste und in manchen Fällen zu Arbeitsplatzverlusten in der Branche führen könnte. Gefordert wurde daher ein sofortiger Mauterhöhungs-Stopp, um die Inflation nicht noch weiter anzuheizen.

VIDEO: Mega-Stau in Wien! Lkw-Protest legt Verkehr lahm

"Mit dem Mautpaket schaffen wir mehr Kostenwahrheit im Straßenverkehr, bessere Planungssicherheit für die Transportwirtschaft beim Umstieg auf E-Lkw und stellen gleichzeitig die Finanzierung der Infrastruktur auf nachhaltigere Beine", kontert Hanke indes. Die Einigung biete nicht nur eine klare Zukunftsperspektive für die Branche, sondern bringe auch einen wichtigen Lenkungseffekt im Sinne der Reduktion der CO₂-Emissionen.

Eckpunkte präsentiert

Schwere Fahrzeuge sollen künftig stärker für externe Kosten wie Luftverschmutzung, Lärm und CCO₂-Ausstoßzahlen – insgesamt 42 Millionen Euro werden so zusätzlich angelastet. Die Tarife für Infrastrukturkosten hingegen bleiben 2026 stabil und werden nicht valorisiert. "Der ökologische Lenkungseffekt durch CO₂-Tarife bleibt aber bestehen", so der SPÖ-Minister.

Für die Transportwirtschaft und den Logistiksektor gibt es eine wichtige Neuerung: Die Rabattregelung für emissionsfreie Lkw über 3,5 Tonnen – derzeit 75 Prozent – wird bis 2030 klar geregelt. Damit bekommen Unternehmen einen klaren Rahmen für Investitionen in klimafreundliche Flotten.

Zusätzlich fördert das Ministerium mit dem Programm "eMove Austria" allein heuer den Umstieg auf E-Lkw mit rund 80 Millionen Euro.

Vignettenpreis steigt nur leicht

Für Pkw und Kleintransporter (bis 3,5 Tonnen) gilt: Vignettenpreise werden weiterhin jährlich an die Inflation angepasst. Für 2026 bedeutet das ein Plus von 2,9 Prozent – die Einnahmen sichern die nachhaltige Finanzierung des hochrangigen Straßennetzes durch die ASFINAG.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 10.09.2025, 16:04, 10.09.2025, 16:00
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