Paukenschlag am Küniglberg! Wie bereits berichtet, hat sich der ORF von Sportchef Hannes Aigelsreiter getrennt. Nach einem Machtkampf mit Sport-Reporter Rainer Pariasek und einem nicht autorisierten Interview mit der "Tiroler Tageszeitung" hat der Sender die Reißleine gezogen.
Die ORF-Führung soll Aigelsreiter "mangelnde Teamfähigkeit" und "unternehmensschädigendes Verhalten" vorwerfen. Seine Aussagen in dem Interview habe das "in der Angelegenheit schon ziemlich volle Fass offenkundig endgültig zum Überlaufen gebracht", hieß es in einer Stellungnahme.
Nun hat sich auch die FPÖ zur Causa zu Wort gemeldet. Laut FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker bezeichnete die Ablösung von Aigelsreiter als ein "vorhersehbares Debakel mit Ansage" und als "Offenbarungseid" für das System von ORF-Chef Roland Weißmann. Für den Freiheitlichen sei der nunmehrige Vorfall die "logische Konsequenz des tiefroten und schwarzen Postenschachers am Küniglberg".
Ihm zufolge sei mit Aigelsreiter eine "fachfremde Person" aus "parteipolitischem Kalkül" zum Sportchef gemacht worden. Den dadurch entstandenen Scherbenhaufen dürfen nun "die Zwangsgebührenzahler" wieder aufräumen, kritisiert Hafenecker. Für ihn sei die Causa Aigelsreiter "ein Paradebeispiel für die Ignoranz der ORF-Führung".
Der blaue Mediensprecher betonte, dass mit Aigelsreiter ein "politischer Wunschkandidat gegen den Willen der gesamten Sportredaktion durchgedrückt wurde". Dem Generaldirektor Weißmann wirft Hafenecker vor, dass er "diese Fehlbesetzung wider besseres Wissen durchgeboxt" habe. Dabei seien "parteipolitische Begehrlichkeiten" im Vordergrund gestanden, meint der FPÖ-Politiker. Jetzt stehe Weißmann vor dem "Scherbenhaufen, den er selbst angerichtet hat".
Ein weiterer Punkt, den Hafenecker kritisiert, sind die möglichen Kosten, die durch die nunmehrige Ablöse entstehen könnten. "Während die Österreicher mit einer neuen Zwangsgebühr zur Kasse gebeten werden, leistet sich der ORF am Küniglberg teure Personalrochaden, wahrscheinliche Abfindungen und ein Führungschaos sondergleichen", so der FPÖ-Mediensprecher.
Hafenecker wirft dem ORF "Misswirtschaft" vor. Der Vorfall sei "ein Schlag ins Gesicht für jeden Gebührenzahler", poltert der Freiheitliche. Hafenecker fordert eine Reform des Senders. Ihm zufolge müsse mit dem "Postenschacher" und der "Zwangsfinanzierung" Schluss sein. Zudem solle der ORF "entpolitisiert und von den Fesseln der Altparteien befreit werden".