Zu wenig Sonne, zu viel Regen und auch noch etwas kühler als im Schnitt – der Juli präsentierte sich heuer in Österreich wenig hochsommerlich. Es hatte auch etwas Gutes: Die Vegetation konnte sich erholen, bereits braune und verdorrte Wiesen wurden wieder grün. Auch die Pegelstände einiger Seen, wie etwa jener des Bodensees, legten wieder zu.
"Auch wenn derartige Stimmen aufgrund des launischen Wetters der vergangenen Wochen laut wurden: Nein, der Klimawandel ist nicht abgesagt", mahnt UBIMET-Meteorologe Nikolas Zimmermann: "Wetter und Klima sind eben nicht dasselbe. Und während man hierzulande die Hitze herbeisehnte, schwitzten die Menschen woanders."
Denn weltweit gesehen sieht die Monatsbilanz ganz anders aus als nur in unserer Alpenrepublik: Der Juli 2025 war der weltweit drittwärmste jemals aufgezeichnete Juli – in vielen Ländern kam es in dem Monat zu Extremwetterereignissen.
"Zwei Jahre nach dem heißesten Juli seit Beginn der Aufzeichnungen ist die jüngste Serie globaler Temperaturrekorde vorerst beendet", erklärte Carlo Buontempo, Direktor des EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus, am Donnerstag.
Der Klimawandel sei deswegen aber nicht zum Stillstand gekommen. Zahlreiche Regionen seien weiterhin von durch den Klimawandel verstärkten extremen Wetterereignissen betroffen gewesen.
Wie bereits im Juni war auch im Juli im weltweiten Durchschnitt ein leichter Temperaturrückgang gegenüber den beiden Vorjahren verzeichnet worden, mit durchschnittlich 1,25 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau.
2023 und 2024 hatte die Erwärmung mehr als 1,5 Grad Celsius über diesem Referenzwert gelegen, der 2015 im Pariser Klimaabkommen als Ziel für die Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs festgelegt worden war.
Sintflutartige Regenfälle überfluteten im Juli Pakistan und Nordchina, während in Kanada und Griechenland heftige Waldbrände wüteten. Viele Länder in Asien und Skandinavien verzeichneten zudem neue Rekord-Temperaturen.
In der Golfregion, im Irak und – zum ersten Mal – in der Türkei stiegen die Temperaturen auf über 50 Grad Celsius. In Spanien wurden im Juli mehr als tausend Todesfälle auf die Hitze zurückgeführt.
Wenn sich die Konzentration des CO2 in der Atmosphäre nicht rasch stabilisiere, "müssen wir nicht nur mit neuen Temperaturrekorden rechnen, sondern auch mit einer Verschärfung der Auswirkungen", warnte Buontempo.