Auch der Pfand-Erlös ist von der Steuer betroffen – jedoch erst ab einem gewissen Betrag. Davon betroffen ist der deutsche Influencer Alex Müller, der tausende Flaschen und Dosen sammelt. Der 24-Jährige aus Dresden hat in elf Monaten 4.325,79 Euro damit verdient.
In Deutschland gilt: Wer im Jahr mehr als 256 Euro an Einnahmen erzielt, muss unter Umständen Einkommensteuer zahlen. Denn das Finanzamt kann solche Einnahmen als "sonstige Einkünfte" oder sogar als gewerbliche Tätigkeit einstufen, berichtet die "BILD". Bei einem Pfandwert von 25 Cent bedeutet das, dass schon ab 1.025 Flaschen oder Dosen eine Steuerpflicht besteht.
"Ich werde ständig gefragt, ob das Finanzamt schon angeklopft hat", erzählt Müller der "BILD". Der 24-Jährige arbeitet hauptberuflich als Zerspannungsmechaniker und liegt mit seinem Gehalt über dem steuerfreien Grundfreibetrag. Deshalb vermerkt er seine Pfand-Einnahmen genau in einem Buch.
In Österreich ist die Regelung ähnlich: Die ersten 13.308 Euro des Jahreseinkommens sind steuerfrei. Für Einkommensanteile über 21.617 Euro gilt ein Einkommensteuersatz von 20 Prozent. Ab diesem Betrag steigt der Steuersatz stufenweise weiter an.
Der steuerfreie Grundfreibetrag von 13.308 Euro bezieht sich auf das gesamte Jahreseinkommen. Einkommensteuerpflicht entsteht, wenn zusätzlich zu lohnsteuerpflichtigen Einkünften weitere Einnahmen von mehr als 730 Euro erzielt werden. Wer ausschließlich Pfand-Einnahmen neben seinem Jahreseinkommen hat muss in Österreich ab 2.920 Flaschen oder Dosen Einkommensteuer zahlen – und damit deutlich später als in Deutschland.
Wer jedoch kein weiteres Einkommen hat und ausschließlich Pfand sammelt, muss sich keine Sorgen machen: Um den steuerfreien Grundfreibetrag zu überschreiten, wären 53.232 Flaschen oder Dosen pro Jahr nötig.
