Lange Zeit kannte man dieses Problem nur aus dem Ausland: Verpfuschte Schönheitseingriffe durch Fake-Ärzte. Doch seit einiger Zeit häufen sich die Meldung auch aus Österreich. Aktuell muss sich eine Frau in Wels vor Gericht verantworten, die ohne Ausbildung Botox und Hyaluronsäure gespritzt hat. Die Folge: eine Patientin bekam Falten statt ein ebenmäßiges Antlitz und klagte.
Anfang des Jahres flog ein falscher Beauty-Doc aus Georgien in Wien auf, nachdem er ein Facelifting ohne Vollnarkose durchgeführt hatte. Die Patientin entkam nur knapp dem Tod und musste notoperiert werden. Weit schlimmer endete vor zwei Jahren eine Lippenvergrößerung. Eine 28-jährige Mutter ließ sich von einer Kosmetikerin in Wien-Brigittenau Hyaloron spritzen. 14 Tage später starb sie an Herz-Kreislauf-Versagen.
Großes Leid, das man verhindern hätte können, denn wer sich für einen chirurgischen Eingriff entscheidet, sollte einen Facharzt für Ästhetisch-Plastische Chirurgie aufsuchen. Wie man einen solchen erkennt und sogenannten "Kurpfuscher" entlarvt, hat der renommierte Schönheitschirurg Dr. Harald Beck gegenüber "Heute" verraten.
"Grundsätzlich ist es für einen Laien sehr, sehr schwer, einen Fake-Beauty-Doc zu erkennen, denn leider gibt es dafür kein AMA-Gütesiegel", erklärt der Experte. Das wohl größte Problem sei jedoch, dass derartige Personen und Kliniken mit niedrigen Preisen locken und so vor allem ein junges Publikum anziehen. "Sie sind sich der Gefahr vielleicht bewusst, hoffen jedoch, dass es sie nicht trifft."
Damit ist klar, Fake-Beauty-Docs lassen sich unter anderem am niedrigen Preis erkennen. Doch auch am Ärztetitel. "In Österreich sind Fachärzte für Ästhetisch-Plastische Chirurgie bei der Ärztekammer gemeldet. Auf deren Webseite kann man jeden Arzt und dessen Fachtitel finden." Gleiches gelte für Ordinationen. "Diese Behandlungen dürfen nur in Räumlichkeiten praktiziert werden, die als Ordinationen gemeldet sind - und nicht im Friseursalon."
„Diese Behandlungen dürfen nur in Räumlichkeiten praktiziert werden, die als Ordinationen gemeldet sind - und nicht im Friseursalon.“
Allen, die sich bei einem Beauty-Doc unsicher sind, rät Beck deshalb: "Den Namen auf der Homepage der österreichischen Ärztekammer eingeben und schauen, was dabei herauskommt."