Soll Publikum entscheiden?

"Bitte nicht!" – ESC-Voting sorgt im Netz für Wirbel

Sollte der nächste ESC-Teilnehmer von einer Jury oder vom Publikum bestimmt werden? Eine Petition sorgt schon jetzt für Aufregung. Was meinst du?
Heute Entertainment
25.05.2025, 11:46
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Nach dem Sieg von JJ beim weltgrößten Gesangswettbewerb ist die Euphorie groß. Es ist gerade mal eine Woche her, dass der 24-Jährige mit seiner poppigen Mini-Oper "Wasted Love" die ESC-Trophäe "hoam" nach Österreich gebracht hat – doch hinter den Kulissen laufen bereits die Vorbereitungen für 2026.

Während man im Finanzministerium noch rechnet, wie man sich die Austragung trotz finanzieller Notlage leisten wird können, bastelt der Radiosender 88.6 bereits an der Titelverteidigung. Doch statt bei der Auswahl des bzw. der Interpreten, wie zuletzt, auf das Votum einer Expertenjury zu setzen, soll nun ein Publikumsvoting über JJ's Nachfolger bestimmen. Ein Vorschlag, der im Netz nicht gerade auf ungeteilte Begeisterung trifft.

"Wir fordern den ORF dazu auf, wieder eine offene Bewerbung für den Songcontest zuzulassen, sodass Bands und Musiker aller Genres eine Chance darauf haben, Österreich beim Songcontest zu vertreten und wir fordern, dass danach in einer Fernsehshow mit transparentem Publikumsvoting unsere Teilnehmer ausgewählt werden", lässt der Sender auf seiner Homepage verlauten.

Auf diese Art werden u.a. in Italien oder Schweden Jahr für Jahr die Teilnehmer ausgewählt.

So seien das Genre Rock und alle zugehörigen Genres beispielsweise komplett ausgeblendet bei den österreichischen Beiträgen zum Songcontest, die in einem völlig undurchsichtigen, internen Vorgang im ORF ausgesucht werden, heißt es von 88.6 weiter: "Der ORF gehört aber allen Österreichern - dafür zahlen wir ja auch die Haushaltsabgabe. Deshalb sind wir der Meinung, dass es, gerade beim kommenden Heim-Songcontest, eine offene Bewerbung und dann eine mehrteilige Show mit nachvollziehbarem und fairem Voting geben sollte".

Im Internet bläst den Initiatoren der Petition für ein Publikumsvoting nun eine steife Brise entgegen. Immerhin, so das Argument der Mehrheit, hätte die Jury rund um Austropop-Veteran Eberhard Forcher und Musikinsider Peter Schreiber, zuletzt ihr Geschick bewiesen.

Denn neben JJ sei auch der Sieg von Conchita Wurst ("Rise Like A Phoenix") und Platz 3 von César Sampson ("Nobody But You") den Experten zu verdanken.

"Auf keinen Fall! Der ORF hat zweimal ein goldenes Händchen bewiesen. Beim Publikumsvoting haben seinerzeit die Trackshittaz vor Conchita Wurst gewonnen - hat man ja gesehen, wohin das geführt hat!" [Aus im Halbfinale, Anm.], "Dann hätten wir wohl dieses Jahr eher nicht gewonnen. Und vermutlich schicken wir dann einen Gabalier – also bitte nicht", "Schlechte Idee … wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, wurde das zum letzten Mal 2015 so gemacht und da hatten wir ein historisches Negativ-Ereignis. Waren wir doch tatsächlich das erste und - wie ich glaube - das einzige Gastgeberland, das mit Zero Points am letzten Platz landete. [The Makemakes "I Am Yours"]", sind nur einige der Gegenstimmen im Netz.

"Es geht in keinem Aspekt darum, etwas an JJs Leistung oder der Auswahl der internen Jury zu kritisieren, aber dass man einfach mit diesem Momentum den Heimsongcontest für eine größere Plattform für die gesamte heimische Musikszene nutzen könnte", kontert 88.6-Moderator Der Timpel – und kann sich einen Seitenhieb nicht verkneifen: "Abgesehen davon könnte man auch fairerweise erwähnen, dass die interne ORF Auswahl zwar zu zwei Siegen geführt hat, aber auch zu dreimaligem Ausscheiden im Halbfinale in Folge [Vincent Bueno, Paenda, LUM!X] und letztes Jahr zu einem Platz 24 von 25. [Kaleen "We Will Rave", Anm.]"

Wie der Sender auf "Heute"-Nachfrage mitteilt, hätten inzwischen knapp 2.000 Menschen die Petition für ein Publikumsvoting unterschrieben. Wahrscheinlich nach dem Sommer soll sie den ORF-Verantwortlichen übergeben werden.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 25.05.2025, 13:32, 25.05.2025, 11:46