Von Kindern terrorisiert

Bürgermeisterin hatte vor Bluttat Angst um ihr Leben

Am Dienstag wurde die Bürgermeisterin von Herdecke (D) von ihrer Adoptivtochter niedergestochen. Immer mehr Details kommen ans Licht.
Newsdesk Heute
12.10.2025, 19:38
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Kurz nach ihrem Sieg bei der Bürgermeisterwahl in der deutschen Kleinstadt Herdecke wurde Iris Stalzer (57, SPD) von ihrer Adoptivtochter (17) im Keller ihres Hauses stundenlang gefoltert und brutal niedergestochen.

In einem Bochumer Krankenhaus kämpften die Ärzte ums das Leben der 57-Jährigen – wie durch ein Wunder erfolgreich. Sowohl mit der 17-jährigen Adoptivtochter, als auch mit dem 15 Jahre alten Adoptivsohn kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Problemen.

Was war passiert?

Am vergangenen Dienstag wurden Einsatzkräfte von er 17-Jährigen zur Wohnadresse der SPD-Bürgermeisterin alarmiert. Die Helfer fanden die Frau stark blutend in einem Sessel vor. Sie hatte 13 Messerstiche in Bauch, Brust und Rücken sowie Kopfverletzungen erlitten. Ihre Tochter sprach von einem Überfall durch unbekannte Täter.

Schnell fiel der Verdacht jedoch auf die Kinder. Dies wurde auch einen Tag später von Stalzer selbst bestätigt. Demnach sei sie von ihrer Adoptivtochter in den Keller gelockt worden. Dort habe die 17-Jährige versucht, die Haare und Kleidung der Politikerin mit einem Deospray und einem Feuerzeug in Brand zu stecken. Dann stach die Teenagerin hemmungslos auf ihre Mutter ein.

Im Zuge der Ermittlungen wurden die mutmaßlichen Tatwaffen sowie die blutverschmierte Kleidung der Tochter im Zimmer des 15-Jährigen gefunden. Auch verwischte Blutspuren konnten im Haus entdeckt werden. Ob auch der Bursch an der Tat beteiligt war, ist unklar. Laut seiner Schwester habe er geschlafen.

Schmuck und Bargeld gestohlen

Laut einem Bericht der "Bild" gibt es zu beiden Kindern jedenfalls eine wilde Vorgeschichte. Nachdem die Ehe zwischen Stalzer und ihrem Mann kinderlos geblieben war, adoptierten sie vor ungefähr 17 Jahren das Mädchen aus Mali, sechs Jahre später folgte die Adoption des Jungen aus Haiti. Zur Vergangenheit der Kinder in ihren Herkunftsländern gibt es keine öffentlichen Informationen.

Wie die Zeitung berichtet, sollen sie ihren Eltern in Deutschland jedoch das Leben schwer gemacht haben. Es soll zu Streitigkeiten gekommen sein. Im Sommer musste sogar die Polizei anrücken, nachdem die Mutter von der 17-Jährigen bedroht wurde.

Zudem sollen die Kinder Geld im Internet verpulvert haben, auch der Schmuck sowie Bargeld der Mutter seien regelmäßig verschwunden. Des Weiteren soll der Sohn Gegenstände nach seinen Eltern geworfen haben.

Tochter in geschlossener Anstalt

Die Mutter dürfte sich mit der Situation überfordert gefühlt haben. In einem Brief an das Jugendamt habe sie um Hilfe gefleht. Noch am Tag vor der Bluttat habe sie Kontakt zur Polizei gesucht, da sich ihr Mann auf Dienstreise befand und die 57-Jährige allein mit den Kindern war. Die Frau habe Angst um ihr Leben gehabt. Seitens der Polizei seien daraufhin "notwendige Maßnahmen" getroffen worden – jedoch erfolglos.

Laut der Politikerin sei das Motiv der Adoptivtochter "Rache" gewesen. Wofür genau sich die Jugendliche rächen wollte, ist unklar. Die 17-Jährige sitzt nun jedenfalls in der Psychiatrie in Herdecke, der Bruder wird in einer Wohngruppe betreut. Die Bürgermeisterin befindet sich weiterhin im Spital.

Unterdessen geht die Staatsanwaltschaft nicht von einem Tötungsversuch aus. Es wird lediglich wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

{title && {title} } red, {title && {title} } 12.10.2025, 19:38
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