Auch im September stehen wieder einige Änderungen an: Das seit Jahren diskutierte Amtsgeheimnis gehört in Österreich ab sofort der Vergangenheit an, Spotify wird teurer und das Oktoberfest startet erstmals bargeldlos.
Alle weiteren Neuerungen und wie sich diese auswirken, erfährst du in der Übersicht.
Ab sofort sind öffentliche Stellen verpflichtet, bestimmte Informationen von allgemeinem Interesse von sich aus zu veröffentlichen, etwa Gutachten, Tätigkeitsberichte, Studien sowie Verträge über 100.000 Euro, sofern sie von informationspflichtigen Stellen abgeschlossen wurden. Dies findet über die Plattform data.gv.at statt. Gleichzeitig wird die berüchtigte Amtsverschwiegenheit nach 100 Jahren aus der Verfassung gestrichen.
Andererseits können Bürger auch gezielt Informationen beantragen, wobei nur in klar aufgezählten Fällen die Auskunft verweigert werden darf (etwa wenn die öffentliche Sicherheit dadurch gefährdet werden würde).
Nicht beantwortet werden müssen extrem zeitraubende oder offensichtlich mutwillige Anfragen. Bei Auskunftsverweigerung steht der Gang zum Verwaltungsgericht oder dem Verfassungsgerichtshof offen.
Ab dem 12. September tritt der EU-Data-Act in einer entscheidenden Praxisregelung in Kraft: Hersteller smarter Geräte müssen künftig offenlegen, welche Daten sie sammeln – und wie Nutzer darauf zugreifen können. Betroffen ist eine breite Palette an Produkten: von Fernsehern, Kühlschränken und Saugrobotern über E-Bikes und Fitness-Tracker bis hin zu modernen, vernetzten Autos.
Auch Cloud-Anbieter stehen in der Pflicht: Sie müssen den Wechsel zu anderen Diensten erleichtern, um Abhängigkeiten zu verringern.
Bisher lagen Betriebs- und Diagnosedaten – etwa Fehlercodes, Nutzungsstatistiken oder Wartungsprotokolle – fast ausschließlich in den Händen der Hersteller. Damit hatten in der Regel nur autorisierte Werkstätten Zugriff, wodurch ein faktisches Monopol bei Reparaturen und Service entstand. Für Verbraucher bedeutete das oft höhere Kosten und eingeschränkte Wahlmöglichkeiten.
Mit dem Data-Act will die EU genau das durchbrechen: Mehr Transparenz schaffen, den Wettbewerb stärken und Reparaturen sowie Services günstiger und zugänglicher machen.
Auf der Wiesn (ab 20. September) testet das Zelt "Münchner Stubn" erstmals einen kompletten Verzicht auf Bargeld. Gezahlt wird nur noch per Karte oder digital. Zudem dürfen Wirte ab 15 Uhr am Wochenende zehn Prozent der Plätze für Einheimische reservieren.
Und: Das Bier wird teurer – zwischen 14,50 und 15,80 Euro pro Maß. Auch alkoholfreie Getränke sind teurer geworden: Ein Liter Wasser kostet nun rund 10,95 Euro, Spezi 12,48 Euro und Limonade 12,11 Euro.
Der Streamingdienst dreht erneut an der Preisschraube: Ab September zahlen Neukunden mehr, für Bestandskunden greifen die neuen Tarife spätestens am 15. November. Sie werden zuvor per E-Mail informiert.
Das Einzelabo steigt von 10,99 auf 12,99 Euro, das Duo-Abo auf 17,99 Euro und das Familienabo auf 21,99 Euro. Studierende zahlen künftig 6,99 Euro statt 5,99 Euro. Das entspricht einem Plus von 16,7 bis 22 Prozent.
Ab dem 1. September tritt ein wichtiger Schritt zur Inklusion in Kraft: Durch einen Lehrplanzusatz kann ab der 1. bis 8. Schulstufe die verbindliche Übung zum Erlernen der Österreichischen Gebärdensprache (ÖGS) angeboten werden – speziell für gehörlose und schwerhörige Kinder.
Nur wenige Tage später, ab dem 3. September, kommt es auch im Finanzbereich zu einer entscheidenden Neuerung: Die elektronische Zustellung von Finanzschreiben über das System FinanzOnline wird für alle Unternehmen verpflichtend, die zur Abgabe einer Umsatzsteuerjahreserklärung verpflichtet sind.
Damit soll die Abwicklung effizienter, moderner und transparenter werden, zugleich entfallen zeitaufwendige postalische Zustellungen.
Ab Mitte September wird an einigen deutschen Flughäfen, darunter Frankfurt und München, die Mitnahme größerer Flüssigkeitsmengen im Handgepäck erlaubt. Dank neuer CT-Scanner können bis zu zwei Liter Flüssigkeit transportiert werden, allerdings nur an Kontrollspuren mit der entsprechenden Technologie.
Laut "Heute"-Informationen werden derartige Geräte, die Gepäckstücke dreidimensional durchleuchten und Flüssigkeiten zuverlässig von Sprengstoff unterscheiden können, auch am Flughafen Wien-Schwechat bereits getestet und in den nächsten Monaten sukzessive eingerichtet.