Amoklauf in Graz

"Entsetzlich" – Grünen-Politiker ist Schul-Absolvent

Tristan Ammerer, grüner Klubvize, ist erschüttert über den Amoklauf in Graz. Er selbst besuchte die Schule, in der die Bluttaten begangen wurden.
Newsdesk Heute
10.06.2025, 22:16

An einer Schule in Graz ereignete sich am Dienstagmorgen ein unfassbarer Amoklauf. Zehn Personen wurden dabei getötet, anschließend richtete sich der mutmaßliche Täter selbst. Um 10 Uhr ging am Dienstag ein Notruf wegen mehrerer Schüsse im Schulgebäude an der Dreierschützengasse ein, das etwa einen Kilometer von der Altstadt von Graz liegt. Spezialkräfte eilten zum Tatort, mehr als 300 Polizisten waren im Einsatz.

Die Schule wurde sofort evakuiert und gesichert. Nach 17 Minuten sei die Lage unter Kontrolle gewesen, erklärte die österreichische Polizei.  Beim Täter, der sich nach der Tat selbst erschossen hatte, handelt es sich um einen 21-Jährigen, der in der Vergangenheit die Schule zwar besucht, aber nicht abgeschlossen hatte. Er verließ das Gymnasium nach der 6. Klasse, wäre heute in der 8. gewesen.

"Tausend Dinge gehen mir durch den Kopf"

Tristan Ammerer, grüner Klubvize und Mitglied im Krisenstab sowie Ex-Bezirksvorsteher, besuchte selbst die Schule. Gegenüber "Heute" zeigte sich der Politiker erschüttert: "Tausend Dinge gehen mir durch den Kopf, und ich weiß nicht, wohin mit meiner Bestürzung und meiner Trauer. Ich bin da nicht nur als Grazer, als Gemeinderat, sondern auch als Absolvent dieser Schule, wo ich und alle meine Geschwister so glückliche Jahre verbracht haben."

Der "Gedanke daran, was allen Schülerinnen und Schülern dieser Schule genommen wurde", sei für Ammerer "entsetzlich", man wolle nun nur um die Opfer trauern. Graz müsse jetzt zusammenhalten: "Sämtliche Veranstaltungen sind abgesagt. Wir werden eine Stadttrauer zusätzlich zur Staatstrauer ausrufen. Und wir werden jedes erdenkliche Mittel einsetzen, um allen zu helfen, die Hilfe benötigen."

"Einschnitt, wie man ihn noch nicht gekannt hat"

Das Wichtigste sei jetzt, "dass man nicht alleine ist, dass man zusammensteht", erklärte danach die Grazer KPÖ-Bürgermeisterin Elke Kahr am späten Dienstagabend in der "ZIB2" bei ORF-Moderator Armin Wolf. Der Tag sei "ein Einschnitt in unsere Stadt Graz, wie man ihn eigentlich noch nicht gekannt hat". Der schlimmste Moment sei für sie jener gewesen, in der Eltern, Freunde und Angehörige gewartet hätten, ob ihre Liebsten unter den Opfern seien.

Es sei "tieftraurig alles", man könne "dafür gar keine Worte finden". Den gesamten Tag über sei überprüft worden, was passiert sei und ob man etwas verabsäumt habe, so die Bürgermeisterin. Die Stadt sei für alle Betroffenen und Angehörigen mit Hilfe dar, von Pflege und Versorgung bis hin zur persönlichen und psychologischen Betreuung. "Wichtig ist, dass die Schülerinnen jetzt nicht alleine sind. Es gibt keine Aufgabe und auch keine Schularbeit, die so wichtig ist."

Regierung beruft Nationalen Sicherheitsrat ein

Nach dem Amoklauf an der Grazer Schule berufen Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP), Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) den Nationalen Sicherheitsrat ein. Ziel sei es, "die Hintergründe des Amoklaufs eingehend zu analysieren und Maßnahmen zur Prävention ähnlicher Taten zu beraten", heißt es. Die Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats wird am Donnerstag im Parlament stattfinden.

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