Am Flughafen Wien soll ein Mitarbeiter, der von Ryanair beauftragten Abfertigungsfirma, am Gate das Handy eines Pensionisten beschädigt haben. Der Vorfall ereignete sich am vergangenen Freitag, als der 68-jährige Passagier den Flug FR 45 von Wien nach Athen antreten wollte.
Am Gate habe ein Mitarbeiter der "Vienna Passenger Handling Services" das Handgepäck des Pensionisten wegen "eines persönlichen 600 Gramm schweren Gegenstandes" als "Übergepäck taxieren" wollen, berichten "Austrian Wings". Der 68-Jährige gab an, er sei schon mehrmals mit dem Handgepäck geflogen, auch mit Ryanair.
Der Mann willigte ein, die Gebühr zu bezahlen, verlangte jedoch, dass der Handling Agent seine Identität bekanntgebe und mit einer Unterschrift die Zahlung und den Grund dafür bestätigt. Eine solche Quittung hätte laut Juristen ausgestellt werden müssen. Der 68-Jährige hatte zudem bereits ein Foto seines Gepäckstückes und des persönlichen 600 Gramm schweren Gegenstandes gemacht.
Der Mitarbeiter weigerte sich jedoch und hätte entrüstet gemeint, er sei der Supervisor persönlich. "Danach entriss er mir das Mobiltelefon als ich ein weiteres Beweisfoto machen wollte. Es fiel auf den Boden und wurde beschädigt. Insgesamt habe ich Mehrkosten von 400 Euro", berichtet der 68-Jährige gegenüber "Austrian Wings".
Der Mann ging an Bord des Flugzeuges, wobei ihm der Handling Agent "nachgebrüllt" haben soll. Kurz darauf wurde der 68-Jährige von vier Polizisten aus dem Flugzeug abgeführt. Auch eine Mitarbeiterin des Bodenpersonals hätte sich für den Vorfall entschuldigt. Laut Aussagen des Pensionisten, hätte die Mitarbeiterin so etwas noch nie erlebt und ihr Kollege sei normalerweise sehr besonnen.
Der Pensionist will nun wegen des beschädigten Handys Anzeige gegen Unbekannt erstatten, sollte sich der verantwortliche Mitarbeiter nicht von selbst melden.
Die Polizei und Ryanair bestätigten einen entsprechenden Einsatz auf Anfrage von "Austrian Wings". Von Seiten der Fluglinie heißt es jedoch, dass sich der Passagier "aggressiv verhalten" habe und deswegen die "Unterstützung der Flughafenpolizei angefordert worden sei". Die Forderung nach der zusätzlichen Gebühr habe laut Ryanair zu Recht bestanden.
Der Flughafen Wien bestreitet, dass bei dem Vorfall das Eigentum des Mannes beschädigt wurde, man bedauere jedoch, eine "möglicherweise unprofessionelle Reaktion des Mitarbeiters" und stellt klar "dass das Abfertigungspersonal verpflichtet ist, die Vorgaben der Airline konsequent umzusetzen und die Einhaltung der Handgepäckregeln sicherzustellen".