Influenza-Viren im Anmarsch

"Ist echt schrecklich": Ministerin warnt vor Krankheit

Ab sofort gibt's die Gratis-Grippeimpfung für alle, die wollen. Ab November auch gegen Gürtelrose und Pneumokokken für über 60-Jährige.
Angela Sellner
21.10.2025, 08:22
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Zu Beginn der "heißen Phase" für die Gratis-Impfung gegen Influenza startet das Sozialministerium eine Info-Offensive. "Die echte Grippe ist echt schrecklich", appelliert Gesundheitsministerin Korinna Schumann (SPÖ), sich den Stich zu holen: "Man schützt sich sowie sein Umfeld und entlastet das Gesundheitssystem."

Nicht einfach ein Schnupfen

Die echte Grippe (Influenza) sei weit schlimmer als ein grippaler Infekt – mit heftigen Symptomen und oft langwierigen Krankheitsverläufen, "auch bei jungen Menschen", so Schumann. Das sei nicht einfach ein Schnupfen, sondern könne lebensbedrohlich sein.

Empfohlen wird die Influenza-Impfung ab Mitte Oktober/im November. Durchgeführt werden die Impfungen beim Hausarzt; in vielen Betrieben und Einrichtungen gibt es jetzt auch spezielle Impfaktionen.

Wer die Impfung braucht

Für bestimmte Personengruppen ist die Grippeimpfung besonders empfehlenswert. Dazu zählen vor allem ältere Menschen sowie Personen mit chronischen Erkrankungen, Beschäftigte im Gesundheitswesen, Schwangere und stark übergewichtige Menschen. Grundsätzlich kann sich aber jede und jeder impfen lassen, der sein Immunsystem schützen möchte.

Für Kinder wird ein nasaler Impfstoff in Form eines Sprays (Fluenz) verwendet. Ab dem vollendeten sechsten Lebensmonat und für Erwachsene kommt "Influvac" zum Einsatz, Personen ab dem 60. Geburtstag erhalten "Fluad".

Gratis auch gegen Gürtelrose

Das öffentliche Gratis-Impfprogramm wird ab November für alle ab 60 Jahren sowie für Risikopersonen um Gürtelrose und Pneumokokken erweitert. Diese Impfungen kosten sonst rund 500 Euro beziehungsweise 100 Euro.

Weiterhin gratis ist auch die Impfung gegen Corona.

Verlängert bis 30. Juni 2026 wurde die kostenlose Impfung gegen Humane Papillomaviren (HPV)  für 9- bis 30-Jährige. Diese Immunisierung (es sind zwei Teil-Impfungen erforderlich) kann das Risiko für Gebärmutterhalskrebs um bis zu 90 Prozent verringern. Ansteckungen mit HPV erfolgen vor allem beim Geschlechtsverkehr.

"Information ist wichtig", sagt Gesundheitsstaatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): "Die Menschen sollen eine selbstbestimmte Impfentscheidung treffen können." Es sei angeraten, mit dem Hausarzt ein individuelles Impfgespräch zu führen. Auf der Website impfen.gv.at stehen ebenfalls grundlegende Informationen zur Verfügung.

Die Gruppe der generellen Impfskeptiker ist in Österreich nach der Corona-Pandemie gewachsen. "Skeptiker kann man mit Information erreichen", so Königsberger-Ludwig. Bei veritablen Impfgegnern sei das aber wohl schwer möglich.

Insgesamt stehen für das öffentliche Impfprogramm in der aktuellen Fünfjahres-Periode 450 Millionen Euro zur Verfügung.

Was die Influenza-Impfung betrifft, so liegt der Zielwert bei 75 Prozent der über 60-Jährigen. Im Vorjahr haben sich laut Experten des Sozialministeriums nur 20 bis 25 Prozent dieser Gruppe gegen die echte Grippe impfen lassen. Das sei aber keine sehr valide Zahl, weil kaum alle Impfungen in den elektronischen Impfpass eingetragen worden seien.

Mit einer Info-Kampagne mit Inseraten, TV- und Radiospots will das Sozialministerium jetzt "viele Menschen von der Wichtigkeit des Impfens überzeugen", erklärt Ministerin Schumann.

{title && {title} } sea, {title && {title} } Akt. 21.10.2025, 08:29, 21.10.2025, 08:22
Jetzt E-Paper lesen