Harte Sparmaßnahmen und Budget sanieren – so lautet das Credo der Bundesregierung aus ÖVP, SPÖ und Neos. Immerhin fehlt es in der maroden Staatskasse an Geld. 6,4 Milliarden Euro sollen deshalb 2025 und 8,7 Milliarden Euro nächstes Jahr eingespart werden.
Obwohl auch die Ministerien, Banken und Unternehmen einen ordentlichen Beitrag zur Sanierung leisten müssen, trifft das Sparpaket vor allem die österreichischen Haushalte. Ihnen bleibt am Ende weniger Geld über, wie nun eine Berechnung der gewerkschaftsnahen Denkfabrik "Momentum" hervorgeht.
Eine Familie mit zwei Kindern (8 und 13 Jahre), in der beide Eltern Vollzeit arbeiten und über ein Einkommen von 41.000 Euro (Mittelwert Frau) und 48.000 Euro (Mittelwert Mann) verfügen, muss ordentlich einsparen.
Die Abschaffung des Klimabonus, keine Rückgabe des dritten Drittels der kalten Progression, keine Valorisierung von Familienleistungen und die Erhöhung der E-Card-Gebühren, sind jene Maßnahmen, die harte finanzielle Folgen mit sich bringen und sich auf das Börserl der Familie auswirken. Als Entlastung gibt es hingegen die Verdreifachung des Pendlereuros (erst ab 2026) und Umsatzsteuerbefreiung für Frauenhygieneartikel und Verhütungsmittel.
Aufgrund der genannten Maßnahmen des Sparpakets verliert die Familie allein 2025 satte 750 Euro. "Im Vollausbau des Sparpakets beträgt der jährliche Verlust 1.177 Euro", rechnete Momentum vor. Hat die Familie zudem keinen Anspruch auf die Pendlerleistungen, steigt die Belastung auf 1.428 Euro.
Nicht eingerechnet sind dabei aber zusätzliche Kosten, wie etwa die Erhöhung der Preise für das Ausstellen von amtlichen Dokumenten. Immerhin wurden auch diese Kosten deutlich angehoben – einen neuen Reisepass gibt es etwa für 112,00 Euro statt 75,90 Euro – "Heute" berichtete ausführlich. Hinzu kommen auch die Erhöhungen für Klimatickets und die Motorbezogene Versicherungssteuer.
"Eine durchschnittliche Familie verliert durch das Sparpaket – je nach Wohnort und Mobilitätsverhalten – zwischen 750 und 1.428 Euro jährlich", so Momentum. Fallen dann auch noch die möglichen Mehrkosten an, wird es so richtig teuer. Die Sparmaßnahmen der Regierung könnten der Familie dann sogar ein Monatsgehalt kosten.
Damit aber nicht genug, denn auch Pensionisten werden hart vom Sparpaket getroffen. Erhält ein Paar einerseits eine Brutto-Pension von 1.240 Euro (Mittelwert Frau) und 2.345 Euro (Mittelwert Mann) ohne Ausgleichszulagen, verlieren sie bis zu 1.218,97 Euro.
Bei ihnen schlagen ebenfalls die Abschaffung des Klimabonus, die kalte Progression, die Erhöhung der E-Card-Gebühren teuer zu Buche. Hinzu kommt aber auch noch die Anhebung der Krankenversicherungsbeiträge von 5,1 auf 6 Prozent. Entlastend werden sie hingegen "nur" von der Deckelung der Rezeptgebühren und der Einführung einer Arzneimittelobergrenze ab (2026).
Damit fehlen dem Paar allein 2025 satte 733,53 Euro. Im Standardfalls steigt der Verlust 2026 dann auf 887,37 Euro jährlich, bei einem Szenario mit Klimaticket und ohne Medikamente sogar auf 1.218,97 Euro.
Damit zeigt sich ganz klar, dass das Sparpaket für mittlere Einkommen deutliche Folgen hat. Familien verlieren über 1.400 Euro, sofern keine Zusatzleistungen in Anspruch genommen werden müssen. Pensionisten müssen zudem mit bis zu 1.218 Euro weniger auskommen.