Pilotprojekt in Graz

Nach Amoklauf: Zugang zur Schule nur mit Code

Nach dem Amoklauf in Graz sollen Sicherheitsvorkehrungen an Schulen verstärkt werden. Konkrete Maßnahmen wie Schließsysteme wurden nun festgelegt.
Lara Heisinger
12.09.2025, 11:03
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Nach dem tragischen Amoklauf in Graz wurde eine Expertenrunde für mehr Sicherheit an Schulen einberufen. Wie "Heute" berichtete, wurden bei dem ersten Treffen im Juni sowohl bauliche als auch psychologische Maßnahmen besprochen. Diese Wochen sollen nun konkrete Schritte festgelegt werden.

"Aufgrund der tragischen Ereignisse vom 10. Juni sehe ich es als besonders wichtig an, dass wir als Graz hier vorangehen. Wir wollen Vorreiter in Österreich sein: In enger Abstimmung mit Land, Bildungsdirektion und allen Beteiligten, aber auch mit ganz konkreten Schritten, die wir selbst auf den Weg bringen können", so Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP).

Schließsysteme mit Code

Im Rahmen eines Pilotprojekts werden nun Schließsysteme an drei bis fünf Schulen erprobt, berichtet die "Kleine Zeitung". Anders als in den städtischen Kindergärten, wo Türen mit einem Chip geöffnet werden, setzen die Schulen auf ein Codesystem. Nur durch die Eingabe der richtigen Zahlenkombination kann das Gebäude betreten werden.

In den Pilotschulen soll getestet werden, ob sich dieses System zur Sicherung des Gebäudes bewährt. Im Zuge des Projektes wird auch die Umsetzbarkeit der Idee geprüft. Außerdem ist eine Kostenschätzung für eine mögliche Ausweitung auf alle Schulstandorte vorgesehen.

Ausbau der Sprechanlagen und Schulsozialarbeit

Auch die Ausstattung der Schulen mit Sprechanlagen steht im Fokus – über diese könnten im Ernstfall Warnungen übermittelt werden. Zusätzlich wird eine visuelle Alarm-Lösung in Betracht gezogen. Derzeit werden potenzielle Anbieter geprüft und die Kosten für eine Nachrüstung jener Schulgebäude erhoben, die bislang nicht über Sprechanlagen verfügen. Bei künftigen Neubauten in Graz könnten solche Alarmsystem von Anfang an mitgeplant werden.

Beim geplanten Ausbau der Schulsozialarbeit wurden ebenfalls konkrete nächste Schritte vereinbart. Aktuell sind entsprechende Fachkräfte an zwölf Mittelschulen und einer Volksschule in Graz tätig. Rechnet man deren Stunden zusammen, entspricht das etwa zehn Vollzeitstellen. Hohensinner hat nun einen Ausbauplan vorgelegt. In Bezug auf die Finanzierung kündigte er Gespräche mit dem Land sowie der Stadtregierung an. Derzeit werden die Kosten für die Schulsozialarbeit zu 60 Prozent vom Land und zu 40 Prozent von der Stadt getragen.

Weitere Vorhaben, wie etwa der Bau besonders geschützter Rückzugsräume in Schulen, seien weiterhin Teil der Diskussion, heißt es. Im Vordergrund stehen nun jedoch die Themen Schließsysteme, Sprechanlagen und Schulsozialarbeit.

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