Anna A. (60, Name geändert) kämpft seit Jahren ums blanke Überleben. Nach dem Tod ihres Partners blieb sie mit einem riesigen Schock zurück – sie erbte einen riesigen Schuldenberg.
Immer wieder meldet sich Anna A. bei "Heute" mit einem Wunsch: "Bitte helfen Sie mir!" Sie berichtet mit Tränen in den Augen von ihrem Schicksal und der prekären Notsituation, in der sich ihre Familie befindet. Am Monatsende bleibt in der Geldnot kaum mehr Geld für Lebensmittel.
Das Drama nahm seinen Lauf, als Anna und ihr damaliger Lebensgefährte ein Darlehen für Annas Haus aufgenommen hatten. "Mein Partner war wirklich ein herzensguter Mensch, er hat damals die Darlehen alleine geregelt. Und auch die Lebensversicherungen und alle Zahlungen, die wir dafür abschließen mussten. Niemals hätten wir gedacht, dass es dann so böse endet."
„Uns bleibt nicht viel zu leben. Am Monatsende haben wir oft nur mehr Kartoffeln oder Suppe. Ich wusste bis jetzt nicht, dass Hunger so weh tut.“Anna A.Schulden-Opfer
Unerwartet starb ihr Lebensmensch 2019 – und hinterließ neben der Trauer den großen Schock. Wochen nach dem Begräbnis meldete sich die Bank mit dem Haus-Darlehen bei Anna. Gefordert wurde eine beachtliche Geldsumme.
Auf einen Schlag erbte die 60-Jährige aus dem Bezirk Amstetten mehr als 140.000 Euro Schulden – unverschuldet, wie sie sagt. Ihr war nicht bewusst, dass ihr Partner jegliche Zahlungen kurz vor seinem Tod auf einmal aussetzte. Das Geld blieb aus, die Darlehen wurden von Bankseite sofort gekündigt.
Zwei große Darlehen bei einer Bank machen den Löwenanteil aus, dazu kommt ein Kredit. Zusätzlich kämpft die 60-Jährige mit Rechnungen für Reparaturen an ihrem Einfamilienhaus.
Das Einkommen der Familie besteht überwiegend aus Sozialleistungen: Anna erhält Arbeitslosengeld, ihr behinderter Sohn Mindestsicherung und Familienbeihilfe, die Tochter geht einem geregelten Job nach und versucht, ihre Familie selbst mit Geld zu unterstützen. Aber das Geld rinnt der Familie durch die Finger, hinzu kommen Mahnungen, Zinsen, Inkassogebühren. Dass Anna A. die Riesensumme nicht so einfach bezahlen kann, war von Anfang an klar.
Jede Rückbuchung, jede verspätete Zahlung kostet die Mutter extra. Gerade die horrenden monatlichen Kreditzahlungen werfen Anna aus der Bahn. Das Geld fehlt an allen Ecken und Enden.
"Noch muss ich der Bank jedes Monat 750 Euro zahlen. Aber auch das schaffe ich nicht so einfach, auch wenn ich mich so bemühe. Jetzt will die Bank die Zahlungen ab Jänner erhöhen! Ich kann nicht mehr, ich kann keine 1.000 Euro pro Monat zurückzahlen!" Hinzukommen 4.000 Euro, welche die Institution für Versäumnisse aus 2025 verlangt. Für die 60-Jährige bricht bei der Nachricht eine Welt zusammen, erzählt sie im "Heute"-Gespräch.
Das Exekutionsverfahren gegen Anna A. läuft bereits. Überweist sie das geforderte Geld nicht bis März, droht ihr die Räumung ihres Zuhauses – dem Elternhaus, in dem sie geboren wurde, wo ihre Kinder aufgewachsen sind.
"Das ist unser Ein und Alles. Verkaufen werde ich es nie", berichtet sie mit Tränen in den Augen. Auch der Umzug in eine Wohnung wäre für Anna der persönliche Untergang: sie würde zugrunde gehen, und selbst in einer kleinen Wohnung mit ihrem behinderten Sohn müsste sie unleistbare Mietkosten bezahlen, sagt sie.
Schon vor Erhöhung der Rückzahlungen kratzt sie am Existenzminimum: "Uns bleibt nicht viel zu leben. Am Monatsende haben wir oft nur mehr Kartoffeln oder Suppe", schluchzt Anna im "Heute"-Gespräch, "Ich wusste bis jetzt nicht, dass Hunger so weh tut". Allein das Öffnen von Briefumschlägen mit neuen Zahlungsaufforderungen löst in ihr Unbehagen aus.
Seit Wochen macht Anna sich Sorgen um das Weihnachtsfest: "Jetzt steht Weihnachten vor der Tür, ich muss auch für kleine Geschenke sparen. Und ich muss mir überlegen, was ich den Kindern auf dem Tisch servieren kann mit dem Geld, das uns noch übrig bleibt."
Inmitten der Heizsaison weiß Anna erst recht nicht mehr weiter. Schon im letzten Winter konnte sie nicht alle Rechnungen bezahlen, jetzt hängt das Exekutionsverfahren wie ein Damoklesschwert über ihr. Niedergeschlagen hofft Anna kurz vor Heiligabend auf Unterstützung aus der Region – und ein kleines Weihnachtswunder.