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Preis-Schock! Bis 24 Prozent Zinsen bei Kauf auf Pump

Black Friday, Cyber Monday & Co.: Gerade in der Vorweihnachtszeit sind die Verlockungen groß, das Budget zu überziehen. Doch das kann teuer werden.
Team Wirtschaft
20.10.2025, 06:30
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Die Nachfrage nach Konsumkrediten steigt in Österreich stark an. Laut Kreditschutzverband KSV1870 hat sich die Zahl der Kleinkredite bis 2.000 Euro im ersten Halbjahr 2025 um 82 Prozent erhöht. Auch Kredite bis 5.000 Euro legten um 26 Prozent zu. Als Alternative zum Kredit wird aber auch immer wieder das Konto überzogen, der Spielraum der Kreditkarte voll ausgereizt oder eine Händlerfinanzierung abgeschlossen.

Finanzexperte Sebastian Lex vom Vergleichsportal Check24 warnt: "Man sollte sich immer gut überlegen, ob man wirklich mehr ausgeben will, als man zur Verfügung hat. Wenn man diese Entscheidung trifft, kann es bei der falschen Art der Finanzierung unnötig teuer werden." Heute hat sich mit dem Experten angesehen, wie sich Dispo-Fallen vermeiden lassen.

Minus am Konto geht gehörig ins Geld

Kurzfristig das Konto überziehen ist kein Problem, wenn der Betrag mit dem nächsten oder übernächsten Gehalt wieder ausgeglichen wird. Problematisch wird es, wenn das Minus über längere Zeit bestehen bleibt. Dispozinsen zählen zu den höchsten Zinssätzen auf dem Markt. Im Schnitt sind es rund 10 Prozent, die Zinsen können aber auch deutlich höher ausfallen (aktuell bis zu 17 Prozent).

"Mit einem überzogenen Konto zahlt man monatelang hohe Zinsen", warnt Lex. "Ein Konsumkredit kann die bessere Option sein. Er ist meist günstiger und hat ein klares Rückzahlungsziel."

Ein einfaches Rechenbeispiel zeigt: Wenn Sie 12 Monate lang um 2.000 Euro überziehen, sind das bei 10 Prozent Dispozins 200 Euro nur für die Zinsen. Für die Tilgung eines Konsumkredites über 2.000 Euro, mit einem effektiven Jahreszins von 7 Prozent, sind es in einem Jahr nur 74 Euro an Zinsen. Das sind 63 Prozent weniger!

Bis zu 24 Prozent Zinsen bei Kreditkarten

Noch teurer als beim Girokonto kann es bei Kreditkarten werden. Wer die monatliche Kreditkartenrechnung nicht fristgerecht ausgleicht, zahlt Dispozinsen von bis zu 24 Prozent.

Von den Händlern werden oft sogenannte "0-Prozent-Finanzierungen" angeboten. Das kann sich bei kurzen Laufzeiten und fristgerechter Rückzahlung lohnen. Aber auch hier kann es teurer als nötig werden, wenn man sich nicht richtig informiert.

Vorsicht bei einer 0-Prozent-Finanzierung

"Konsumentinnen und Konsumenten sollten unbedingt die Produktpreise vergleichen", sagt der Check24 Finanzexperte. "Oft sind diese bei Händlerfinanzierung höher. Die zinslose Phase ist außerdem begrenzt, nach Ablauf können plötzlich sehr hohe Zinsen anfallen."

Zudem ist auch eine Händlerfinanzierung ein echter Kreditvertrag, meist über eine Bank oder einen Zahlungsdienstleister wie Klarna – inklusive Bonitätsprüfung. Schnell ist das also nur auf den ersten Blick. Der Aufwand ist vergleichbar mit dem Abschluss eines Konsumkredites.

Wichtige Tipps:

  • Angebote vergleichen: Vergleichen Sie immer mehrere Kreditangebote und achten Sie dabei auf den effektiven Jahreszins. Darin sind auch Gebühren und andere zusätzliche Kosten enthalten.
  • Zweiter Kreditnehmer: Die Bank senkt damit ihr Risiko und Sie haben durch die bessere Bonität die Chance auf günstigere Konditionen.
  • Verwendungszweck angeben: Auch das erhöht die Sicherheit für die Bank, etwa beim Autokauf.
  • Umschulden lohnt sich: Mehrere kleine Schulden (Konto, Kreditkarte etc.) zu einem Kredit zusammenfassen spart oft Zinsen und sorgt für Übersicht.

Hausbank bietet nicht automatisch die besten Konditionen

Wer sich nach reiflicher Überlegung für einen Konsumkredit entscheidet, sollte einige Punkte beachten, um möglichst gute Konditionen zu bekommen. "Viele machen den Fehler, dass sie nur zur Hausbank gehen", sagt Lex. "Dabei bietet die nicht automatisch die besten Konditionen."

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