Vogelgrippe

"Schlimmer als Covid-19" – Warnung vor neuer Pandemie

Das Vogelgrippe-Virus könnte laut dem Institut Pasteur in Paris bei einer Mutation eine Pandemie auslösen. Diese könnte schlimmer werden als Covid-19.
29.11.2025, 11:53
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Das Vogelgrippe-Virus, das derzeit weltweit bei Wildvögeln, Geflügel und Säugetieren grassiert, könnte eine Pandemie auslösen, die schwerwiegender verläuft als jene durch Covid-19. Davor warnt Marie-Anne Rameix-Welti, medizinische Leiterin des Zentrums für Atemwegsinfektionen am Institut Pasteur in Paris. Entscheidend sei eine mögliche Mutation, die eine Übertragung von Mensch zu Mensch ermöglichen würde.

Menschen besitzen keine Antikörper gegen den derzeit kursierenden H5-Vogelgrippe-Stamm. Anders als Covid-19 könnte das Virus auch gesunde Menschen und Kinder töten, so die Befürchtung. Das Risiko für eine solche Pandemie gilt laut Weltorganisation für Tiergesundheit zwar aktuell als gering, doch Expertinnen und Experten fordern eine gute Vorbereitung. Auch der Bund hat vergangene Woche die Prävention auf ganz Österreich ausgeweitet.

Anpassung an Menschen befürchtet

"Was wir fürchten, ist, dass sich das Virus an Säugetiere – und besonders an den Menschen – anpasst, übertragbar von Mensch zu Mensch wird und so zu einem Pandemie-Virus", sagte Rameix-Welti gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Menschen hätten zwar Antikörper gegen die saisonalen Grippeviren H1 und H3, jedoch nicht gegen den H5-Subtyp, der zurzeit Vögel und zunehmend auch Säugetiere befällt. Bereits bei der Corona-Pandemie habe es keine Immunität in der Bevölkerung gegeben.

Im Unterschied zu Covid-19, das in erster Linie ältere oder vorerkrankte Menschen schwer trifft, könne ein Grippevirus wie H5 auch gesunde Erwachsene und Kinder töten, so die Expertin weiter: "Eine Vogelgrippe-Pandemie wäre wahrscheinlich ziemlich schwerwiegend, möglicherweise sogar schwerwiegender als die Pandemie, die wir erlebt haben."

Mann mit Vorerkrankung verstorben

In den vergangenen Jahren seien immer wieder Infektionen mit H5-Viren beim Menschen festgestellt worden – darunter auch mit dem aktuell grassierenden Subtyp H5N1. Diese Fälle traten in der Regel im engen Kontakt mit infizierten Tieren auf. Erst in diesem Monat ist in den USA ein Mensch mit H5N5 infiziert worden. Der Mann aus dem Bundesstaat Washington verstarb vergangene Woche, er hatte Vorerkrankungen.

Pandemie-Risiko wird als gering eingestuft

Internationale Experten stufen das Pandemie-Risiko weiterhin als niedrig ein. Gregorio Torres, Leiter der Wissenschaftsabteilung bei der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH), sagte: "Wir müssen vorbereitet sein, um rechtzeitig reagieren zu können. Aber derzeit kann man beruhigt im Wald spazieren gehen, Huhn und Eier essen und das Leben genießen. Eine Pandemie ist möglich, aber die Wahrscheinlichkeit ist weiterhin sehr gering."

Sollte es dennoch zu einer Mutation kommen, sei die Welt diesmal besser vorbereitet als noch 2020. "Der positive Punkt im Vergleich zu Covid ist, dass wir konkrete präventive Maßnahmen haben. Es gibt bereits Impfstoff-Kandidaten, und wir wissen, wie man rasch Impfstoffe produziert", so Rameix-Welti. Zudem gebe es antivirale Medikamente, die gezielt gegen das H5-Virus wirken könnten.

{title && {title} } 20 Minuten,wil, {title && {title} } Akt. 29.11.2025, 12:58, 29.11.2025, 11:53
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