6 Aspekte

So muss der Urlaub sein – erst dann ist er erholsam

Ferien sind zur Erholung da – aber wie schafft man das am besten? Urlaub sollte die 6 Punkte der DRAMMA-Methode erfüllen, damit man profitiert.
01.08.2025, 06:15
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Sonnen, das neue Buch lesen oder zum Meeresrauschen einen Powernap machen – so stellen sich viele die perfekten Ferien vor. Doch das ist gar nicht mal so einfach: im Kopf wirbeln etliche To-Dos aus dem Alltag herum und es graut einem schon vor dem überfüllten Mail-Postfach bei der Arbeit. Wie erholt man sich also richtig? Verschiedene Studien haben sich mit dem Thema befasst.

Lieber kürzer und dafür öfter

"Lieber viermal eine Woche verreisen als einmal vier Wochen", sagt die Ferienforscherin und Psychologin Jessica de Bloom gegenüber dem "Spiegel". Dass längere Auszeiten nicht unbedingt besser sind als kürzere, zeigt auch eine Studie eines niederländischen Forscherteams: Menschen, die mehrere kleine Reisen pro Jahr planen, sind glücklicher als solche, die einmal lange in die Ferien gehen.

Eine andere Studie meint gar, die perfekte Ferienlänge zu kennen: Es sind acht Tage. Das Forscherteam führte die Studie mit 54 Angestellten durch, die 14 Tage oder länger Ferien machten (die meisten waren 23 Tage unterwegs). Dabei analysierten sie die Gesundheit, das mentale Befinden und die Schlafqualität vor, während und nach dem Trip. Auch die Aktivitäten während der Ferien flossen in die Beobachtungen ein.

Welche Ferien sind am erholsamsten?

Faul am Pool hängen oder doch besser auf die große Wandertour gehen? Laut "Spiegel" deuten neuere Untersuchungen darauf hin, dass aktive Ferien tendenziell zu mehr Erholung führen. "Wir wissen, dass körperliche Bewegung hilft, Stress abzubauen", so de Bloom. "Natürlich ist es anstrengender, eine Fahrradtour zu unternehmen, als sich einfach nur am Pool zu sonnen, doch hinterher fühlt man sich besser."
Doch ob Wellness- oder Aktivferien: riesig seien die Unterschiede nicht. "Daher muss sich niemand zu einer Bergwanderung zwingen, der sich lieber mit einem Buch am Strand entspannt", sagt die Ferienforscherin.

Richtig abschalten mit der DRAMMA-Methode

DRAMMA ist ein Konzept aus der Erholungsforschung und beschreibt die sechs Aspekte, die erfüllt sein sollten, damit Freizeit oder Ferien auch wirklich erholsam sind:

1. Detachment (Ablösung): Bewusst in die Ferien starten. Zum Beispiel mit einer Liste der abgeschlossenen Themen und einer Abwesenheitsmeldung in den Mails.

2. Relaxation (Entspannung): Zwischen den Bergtouren einen Tag im Spa entspannen oder zwischen Sightseeing und Faulenzen am Strand abwechseln – die Mischung macht es aus.

3. Autonomy (Selbstbestimmung): Ob in den Familienferien, auf einer Gruppenreise oder während des Städtetrips – es ist wichtig, einen Teil der Aktivitäten selbst zu planen und bestimmen.

4. Mastery (Herausforderung): Neue Dinge lernen wirkt wie ein Erholungsbooster. Sei es bei Sprachkenntnissen oder der gemeisterten Surflektion.

5. Meaning (Sinn): Sinnvolle Tätigkeiten geben uns Energie. Beispielsweise beim nachhaltigen Reisen oder dem Besuch des Heimatlandes der Eltern.

6. Affiliation (Verbundenheit): Wer sich sozial wohlfühlt, erholt sich auch besser. Sei das mit Freunden, der Familie oder einer Stadttour mit Einheimischen.

Was ist am wichtigsten, um sich richtig erholen zu können?

Doch was bringt uns wirklich Erholung? Diese Frage lässt sich nicht so leicht beantworten. "Erholung ist ein subjektives Gefühl, das von den Menschen höchst unterschiedlich wahrgenommen wird", so der Biopsychologe Clemens Kirschbaum gegenüber "Spiegel". Während die einen auf Yoga schwören, helfen anderen Gartenarbeit oder gesellige Runden.
Nur eines scheint laut der Forschung allen Menschen gleichermaßen zu helfen: gesunder Schlaf. Er trägt dazu bei, dass sich die geistigen Kapazitäten regenerieren und Stoffwechselabfälle aus dem Gehirn abtransportiert werden.

Wie hält die Erholung auch nach den Ferien an?

Wenn man erst wieder zu Hause ist, holt einen oft der Ferienblues ein. Die Arbeitspsychologin Jessica de Bloom hat herausgefunden, dass die Erholung in den eigenen vier Wänden schon in der ersten Arbeitswoche wieder schwindet – dahinter steckt der sogenannte Fade-out-Effekt. Um dem wenigstens ein bisschen entgegenzuwirken, lohnt es sich, die Rückkehr aus den Ferien vorher richtig zu planen.

"Besser nicht erst am Sonntagabend nach Hause kommen, wenn man am Montagmorgen wieder zur Arbeit muss. Ein oder zwei zusätzliche Tage zwischen Rückkehr und Arbeitsbeginn ermöglichen eine entspannte Phase, in der man auspacken, Wäsche waschen und sich auf die Arbeit vorbereiten kann", rät die Psychologin Dr. Hanne Horvath gegenüber "Condé Nast Traveler". Generell sei es wichtig, kleine Rituale in den Alltag einzubauen, den Stress zu reduzieren – und sich so quasi jeden Tag ein bisschen Ferien beziehungsweise eine Auszeit zu gönnen.

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } Akt. 01.08.2025, 10:02, 01.08.2025, 06:15
Jetzt E-Paper lesen