30.000 € für SP-nahe Agentur

Top-Experte kritisiert Babler-Deals im TV scharf

Aufgrund zu hoher Ausgaben an externe Berateragenturen steht die SPÖ unter Beschuss. Ex-Rechnungshofpräsident Fiedler spricht gar von "Korruption".
Newsdesk Heute
25.06.2025, 15:05
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In der SPÖ rumort es erneut – diesmal im Zentrum der Aufmerksamkeit: Parteichef Andreas Babler und ein Mediencoaching, das für interne Unruhe und öffentliche Diskussionen sorgt. Konkret ließ sich Babler die Vorbereitung auf die ORF-"Pressestunde" 5.760 Euro kosten – finanziert über sein Wohnbauministerium.

Auch in anderen SPÖ-geführten Ressorts flossen hohe Summen in Medientrainings: Im Arbeitsministerium von Korinna Schumann wurden allein vier Coachings gebucht – drei zu je 4.200 Euro, eines sogar um 4.704 Euro. Zusätzlich wird monatlich rund 818 Euro für Social-Media-Betreuung der Arbeitsinspektion bezahlt.

Im Justizministerium von Anna Sporrer wurden zwei Medientrainings gebucht, eines um 4.200 Euro, das andere um 3.120 Euro. Insgesamt 31.202,40 Euro soll die Wiener Berateragentur "bettertogether" von den Roten erhalten haben.

Brisant: Eine der Eigentümerinnen war einst für die Kommunikation der SPÖ verantwortlich. Auch Bablers aktuelle Pressesprecherin arbeitete zwischen Juni 2021 und November 2022 für die Agentur.

"Von Spargesinnung nichts zu sehen"

Heftige Kritik hagelte es seitens der FPÖ, die lückenlose Aufklärung fordert. Doch auch der ehemalige Rechnungshofpräsident Franz Fiedler nimmt nun Beraterverträge generell ins Visier. "Es ist die große Gefahr, dass bei der Beiziehung von externen Beratern Freundeswirtschaft einreißt. Und ich möchte das noch drastischer ausdrücken. Ich will auch den Ausdruck Korruption in diesem Zusammenhang nicht vermeiden", erklärt der Jurist in der Sendung "Blickwechsel" (Donnerstag, 26.06., live ab 21:15 Uhr bei ServusTV und ServusTV On).

Anhaltende Kritik an den Ausgaben der Bundesregierung trotz radikalem Sparkurs kann Fiedler verstehen. "Sie ist insofern gerechtfertigt, als man vonseiten der Regierung, die der Bevölkerung ein Sparprogramm vorsetzt, erwarten müsste, dass sie selbst auch Spargesinnung zeigt und im Zusammenhang mit den Beraterverträgen ist von dieser Spargesinnung nichts zu sehen."

SPÖ verteidigt Vorgehen in Newsletter

Nach der anhaltenden Kritik an der Zusammenarbeit mit der Kommunikationsagentur meldet sich die SPÖ in ihrem Newsletter zu Wort. Die Agentur sei "fachlich top qualifiziert", betont Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim. Im ersten Quartal habe es in drei SPÖ-geführten Ressorts Einzelaufträge an bettertogether gegeben – "unabhängig voneinander und selbstverständlich ordnungsgemäß vergeben", so Seltenheim. Die Auswahl sei "ausschließlich nach fachlichen Kriterien" erfolgt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Agentur hätten zudem "einschlägige Expertise in der politischen Kommunikation".

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 27.06.2025, 09:36, 25.06.2025, 15:05
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