Teuerung immer extremer

"Wer das glaubt, lebt am Mond" – ÖGB-Boss platzt Kragen

Österreich bekommt die Teuerung einfach nicht in den Griff. ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian ist wütend und fordert mehr Maßnahmen von der Regierung.
Nicolas Kubrak
06.09.2025, 14:14
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Die ewigen Preissteigerungen sorgen für immer lauteres Ächzen in der Bevölkerung. 2022 hatten wir eine Teuerungs-Rate von 8,6 Prozent, 2023 waren es 7,8 Prozent, aktuell liegt die Inflation immer noch bei 4,1 Prozent.

Angesichts der bevorstehenden Herbstlohnrunde forderte Bundeskanzler Christian Stocker im ORF-Sommergespräch eine "gewisse Zurückhaltung" und sah es als richtiges Zeichen, wenn die Pensionsanpassung unter dem errechneten Faktor von 2,7 Prozent liegen würde. Jeder solle einen Beitrag leisten.

"Da wünsche ich viel Spaß"

Auf die Forderung replizierte der Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB), Wolfgang Katzian, am Samstag im Ö1-Mittagsjournal. Er wünsche "viel Spaß bei den Verhandlungen mit den Pensionistenverbänden", meinte Katzian. Diese würden zu Recht sagen, dass die Teuerung auch und ganz besonders die älteren Menschen betreffe.

Er verwies aber darauf, dass es in den vergangenen Jahren abgestufte Erhöhungen gegeben habe. Ein Modell, bei dem bis zur Höchstbeitragsgrundlage die volle Abgeltung erfolgt und danach abgeflacht wird, könne er sich angesichts der angespannten Budgetsituation auch heuer vorstellen. "Aber zu sagen: 'Wir fahren da jetzt mit 2 Prozent durch' – das kann ich mir nicht vorstellen", sagte Katzian.

Teuerung extrem: "Das ist zu wenig"

Mehr Anstrengung forderte der ÖGB-Boss bei der Teuerungsbekämpfung. Zur Erinnerung: Bei der Regierungsklausur hat die Regierung vor allem dem "Österreich-Aufschlag" den Kampf angesagt, auch eine Preisdatenbank wurde angekündigt. In der Vergangenheit hatte Ex-Wirtschaftsminister Martin Kocher auch eine App zur besseren Vergleichbarkeit vorgeschlagen.

"Das ist zu wenig", sagte Katzian im Interview und legte daraufhin scharf nach: "Wer glaubt, dass die Menschen im Alltag die Zeit haben, 37 Prospekte in einer App zu vergleichen und schauen, wo man 25 Prozent Rabatt bekommt, der lebt auf dem Mond." Stattdessen brauche es eine Antiteuerungskommission, die mit Sanktionsmöglichkeiten auch eingreifen könne.

{title && {title} } nico, {title && {title} } Akt. 06.09.2025, 14:38, 06.09.2025, 14:14
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