Trotz des harten Sparkurses will die Bundesregierung die Energiewende weiter vorantreiben – und nimmt dabei ordentlich Geld in die Hand.
Das beste Beispiel ist der "Made in Europe"-Bonus. In dem am 23. Juni gestarteten zweiten Photovoltaik-Fördercall, in dem der Bonus erstmals angewendet wurde, gingen 9.327 Anträge ein. Um sie alle decken zu können, wurde das ursprünglich vorgesehene Budget von 12 Mio. Euro auf insgesamt 48,76 Mio. Euro aufgestockt.
Insgesamt entfallen 7.708 Anträge auf Speicher; die geplante PV-Leistung beträgt 218.209 Kilowatt peak (kWp, Kilowatt Spitzenleistung), die Speicherkapazität 200.181 Kilowattstunden.
Der Bonus erhöht den Investitionszuschuss je relevanter Komponente um jeweils 10 Prozent - für Photovoltaikmodule, Wechselrichter und Stromspeicher. Voraussetzung ist europäische Wertschöpfung: Zentrale Fertigungsschritte müssen im EWR oder in der Schweiz erfolgen (etwa Laminierung und String-Prozess bei Modulen, Bestückung und Endmontage bei Wechselrichtern sowie Zellen- bzw. Modulherstellung samt Batteriemanagementsystem bei Speichern).
Wirtschafts- und Energieminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) kommentiert: "Mit dem 'Made in Europe'-Bonus haben wir ein erstes Förderinstrument neu ausgerichtet: PV-Produkte aus Europa werden um 30 Prozent höher gefördert als Produkte anderer Hersteller. Damit halten wir Wertschöpfung in Europa, sichern Arbeitsplätze und stärken die Resilienz des ganzen Kontinents."
Der erste Fördercall mit dem Bonus habe gezeigt, dass der Bonus ein Erfolgsmodell sei – fast jeder zweite geförderte Wechselrichter stamme aus europäischer Produktion. "Damit sichern wir Arbeitsplätze in Österreich und Europa. China und die USA stützen ihre Schlüsselindustrien massiv. Wenn andere ihre Industrie absichern, darf Europa nicht zuschauen. Für mich ist klar: Europa braucht mehr Mut zu 'Europe first'", so der Minister abschließend.
Energie-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner ergänzt: "Die Energiewende soll nicht nur ökologisch gelingen, sondern auch zu einem wirtschaftlichen Erfolgsprojekt werden. Mit dem Made-in-Europe-Bonus stellen wir sicher, dass Investitionen europäische Unternehmen stärken und Wertschöpfung in Europa und Österreich bleibt. Die aktuellen Zahlen belegen eindrucksvoll: Den Österreicherinnen und Österreichern ist Wertschöpfung in Europa ein zentrales Anliegen, das zeigt das deutlich gestiegene Antragsvolumen im Vergleich zum letzten Call."