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ÖSV-Boss Schröcksnadel zog Interview zurück

Der in Seefeld aufgedeckte Doping-Skandal zieht weite Kreise. Ein zurückgezogenes Interview von ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel gibt Rätsel auf.

Heute Redaktion
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Die nordische Ski-WM in Seefeld ist beendet. Was bleibt, sind neun ÖSV-Medaillen – und ein handfester Doping-Skandal.

Genau der ist laut Experten noch nicht ausgestanden. "Wir können davon ausgehen, dass uns dieser Fall noch sehr, sehr lange beschäftigen wird", sagt der deutsche ARD-Journalist Hajo Seppelt in der "Sportschau". "Es ist wirklich nur der Anfang einer ziemlich großen Doping-Geschichte."

Bis zu 100 Athleten sollen in der Praxis jenes verhafteten Arztes gewesen sein, der in Erfurt (D) ein geheimes Blutdoping-Labor betrieb. "Als Patienten oder womöglich Kunden, die ganz andere Absichten hatten", sagt Seppelt.

Der "Doping-Doc" kündigte bereits an, mit den Behörden zu kooperieren und vollumfänglich auszusagen. Laut Seppelt sei man deshalb im ÖSV-Lager vorsichtig geworden.

Seppelt habe ein Interview mit Peter Schröcksnadel geführt – es wurde jedoch kurzfristig zurückgezogen. "Wir dürfen keine einzige Aussage aus diesem Interview senden. Es hat geheißen, der Herr Präsident möchte das nicht. Offensichtlich liegen die Nerven in Österreich ziemlich blank", erklärt der ARD-Journalist.

Einmal mehr zweifelt er an, dass der rot-weiß-rote Verband von den verbotenen Aktionen nichts mitbekommen hat. "Denken wir an 2002, an den großen Turin-Skandal, denken wir an 2014, der Fall Johannes Dürr. Immer wieder gab es im österreichischen Wintersport im Skilanglauf oder auch im Biathlon solche Dinge, und immer wieder hat es geheißen, ja der ÖSV hat damit nichts zu tun. Wer kann das bitteschön noch glauben, dass ein Verband von nichts etwas mitbekommen haben soll?"

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