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"Schröcksnadel hat seine Leute nicht im Griff"

ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel wird vom ehemaligen Manager von Bernhard Kohl für seine Rolle im Doping-Skandal hart kritisiert.

Heute Redaktion
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    Wer dopt, und warum? Die Ausreden reichen von kurios bis absurd.<i> "Heute"</i> hat eine Auswahl der besten Begründungen.
    Wer dopt, und warum? Die Ausreden reichen von kurios bis absurd. "Heute" hat eine Auswahl der besten Begründungen.
    (Bild: GEPA-pictures.com)

    Stefan Matschiner war einst Manager von Radprofi Bernhard Kohl, den er mit Hilfe von Blutdoping zu Höchstleistungen trieb. Das Duo flog auf. Der Ex-Leichtathlet wurde 2010 verurteilt. Das Equipment, das er damals benutzte, gab er an Mark S. weiter. Eine schlechte Entscheidung, wie sich herausstellen sollte. Der deutsche Mediziner betrieb in einer angemieteten Garage eine geheime "Blut-Tankstelle", baute ein Kunden-Netzwerk auf.

    Vergangenen Mittwoch flogen die Machenschaften auf. Die Ermittler stellten rund 40 Blutbeutel sicher. Doch wie viele Sportler wurden vom "Doping-Doc" behandelt?

    "Aus meiner Erfahrung spricht die Zahl von 40 sichergestellten Blutbeuteln dafür, dass der Arzt Mark S. maximal zehn Athleten versorgt hat", sagte Matschiner der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten".

    Schröcksnadel unter Beschuss



    Der Ex-Manager tätigte in seinem Interview auch pikante Aussagen über Peter Schröcksnadel. Als Präsident des ÖSV ist er einer der wichtigsten Sportfunktionäre des Landes. Genau das sei für Matschiner aber zu hinterfragen.

    Er prangerte an: "Er ist ein Vorgesetzter, der seine Leute nicht im Griff hat, nie mitbekommt, wenn etwas falsch läuft, und nie etwas davon wissen will. In der Wirtschaft wäre es unvorstellbar, dass ein solcher Mann lange der Chef bleibt."

    Neben den Doping-Enthüllungen begleiten den Ski-Verband seit rund eineinhalb Jahren Berichte über sexuellen Missbrauch – auch durch Trainer und Betreuer.