"Heute" hat alle Infos

40 Kilo Gepäck, Extra-Service – so lief Abschiebeflug

Am 3. Juli wurde ein verurteilter IS-Fanatiker über die Türkei nach Syrien abgeschoben. "Heute" weiß, wie sein Abschiebeflug verlaufen ist.
Nicolas Kubrak
13.08.2025, 20:06
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Am 3. Juli hat Österreich zum ersten Mal seit 14 Jahren wieder nach Syrien abgeschoben. Es handelte sich dabei um einen verurteilten IS-Anhänger, der wegen mehrerer Straftaten sieben Jahre im Gefängnis gesessen ist.

Kein Kontakt, UNO schaltet sich ein

Aus dem Innenministerium heißt es, dass die Abschiebung im Einklang mit österreichischem und EU-Recht gewesen sei. Doch seit dem Zwischenstopp des Abschiebefluges in Istanbul fehlte von dem Syrer jede Spur. Nach Angaben seiner Rechtsvertreter sei die letzte Meldung am Flughafen der türkischen Metropole erfolgt, nicht einmal seine Schwester habe ein Lebenszeichen von ihm aus Syrien erhalten, hieß es.

Der Aufruhr war so groß, dass sich sogar eine UNO-Unterorganisation eingeschaltet hat und Österreich in einem offenen Brief aufforderte, nach dem verurteilten IS-Fanatiker zu suchen. "Diese Kritik ist abgehoben und weltfremd", kommentierte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). "Unsere Sorge gilt den Menschen in Österreich – nicht Terroristen", legte VP-Generalsekretär Nico Marchetti nach.

Wie die Abschiebetickets zeigen, flog der IS-Fanatiker erst nach Istanbul und am Folgetag nach Damaskus.
zVg/"Heute"-Montage

Abschiebeticket zeigt: Mann in Syrien gelandet

"Heute" weiß nun, was mit dem Mann tatsächlich geschehen ist. Am 2. Juli flog er von Wien nach Istanbul und landete dort um 23.50 Uhr. Bereits am nächsten Morgen, um 7.50 Uhr, startete er von der türkischen Metropole aus nach Damaskus, wo er um 9.50 Uhr landete. Der Syrer ist also im Zielland angekommen. Wie es für ihn dort weitergeht, liegt in den Händen der dortigen Behörden.

Für den zweistündigen Flug wurden besondere Vorkehrungen getroffen.
zVg

40 Kilo Gepäck, spezielle Begleitung

"Heute" liegen nun auch die Unterlagen zum Abschiebeflug von Istanbul nach Damaskus vor. Daraus geht hervor, dass der Mann in der Economy-Class untergebracht war und über ein Freigepäcklimit von 40 Kilogramm verfügte – deutlich mehr als bei regulären Flügen üblich. Zudem erhielt er während des rund zweistündigen Direktfluges eine Bordmahlzeit.

In den Buchungsdaten ist außerdem ein sogenannter "Special Service" vermerkt: Dabei handelt es sich in diesem Fall um einen behördlich angeordneten Transport einer abgeschobenen Person ("Deportee – Accompanied“). Das bedeutet, dass der Passagier von Begleitpersonal – vermutlich Sicherheitsbeamten – während der gesamten Reise überwacht und betreut wurde.

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