Das streitbare Öko-Aktivisten-Paar Veronika und Sebastian Bohrn Mena wird nun auch Thema im Parlament. Mit ihrer gemeinnützigen Stiftung Común und angeschlossenen Firmen haben die Bohrn Menas wiederholt öffentliche Förderungen für Projekte erhalten – seit heuer im Sommer machen sie aber vor allem durch eine Klagswelle gegen Hass im Netz von sich reden.
Mehr als 250 Klagen und Anträge haben die Bohrn Menas und ihr Anwalt Robert Kerschbaumer seit Juli eingebracht, mit denen sie sich gegen Hasspostings zur Wehr setzen, in denen sie beschimpft und mit Gewalt bedroht werden. Geklagt werden sowohl die Verfasser der Postings als auch Personen, die die Beiträge teilen oder liken. Hunderte weitere Beschwerden sind in der Pipeline.
Eine Reihe an gerichtlichen Verfügungen zur Löschung haben die Bohrn Menas bereits erreicht, die meisten Beklagten gehen in Berufung. Auch Entschädigungszahlungen wurden erwirkt – die Summen bewegen sich zwischen 300 und 500 Euro, wie Sebastian Bohrn Mena gegenüber "Heute" erklärt. Vorwürfe der "Geschäftemacherei" mit den Klagen bleiben nicht aus, vielerorts regt sich Unmut, bei allem Verständnis für das Vorgehen gegen digitale Gewalt.
In einer parlamentarischen Serienanfrage an die Ressorts wollen die Freiheitlichen jetzt alles wissen über allfällige öffentliche Geldflüsse an die Bohrn Menas. FPÖ-General Michael Schnedlitz fragt, ob unter der aktuellen Regierung seitens der Bundesministerien Fördergelder an die Común-Stiftung, diverse assoziierte Firmen beziehungsweise an Sebastian oder Veronika Bohrn Mena fließen.
Die Anfrage ist in sechs Fragen gegliedert. Gefragt wird nach Aufträgen, Förderungen oder anderweitigen Zuwendungen für die Bohrn Menas sowie nach sonstigen Kooperationen des jeweiligen Ressorts mit ihnen seit Start der Gesetzgebungsperiode am 24. Oktober 2024. Eingebracht wurde die Anfrage am 16. Dezember – Frist für die Beantwortung ist also Mitte Februar 2026.
Die Bohrn Menas orten einen "Einschüchterungsversuch" seitens der Freiheitlichen, da mehr als 50 FPÖ-Repräsentanten von ihren Klagen gegen Hasspostings betroffen seien. Es werde versucht, "unsere ehrenamtliche Tätigkeit zu diskreditieren", erklären Veronika und Sebastian Bohrn Mena mit Bezug auf die Común-Stiftung.
Rund um Förderungen für die Bohrn Menas hatte es indes in der Vergangenheit einigen Wirbel gegeben – so erhielt die Bohrn-Mena-Firma Common Affairs GmbH im Jahr 2024 von der damaligen Klimaministerin Leonore Gewessler 33.800 Euro Steuergeld für eine Studie zum ökonomischen Potenzial von Schafwolle.
Aus der Beantwortung einer früheren FPÖ-Anfrage ging hervor, dass an Común-Stiftung und ihr zugehörige Firmen in der vergangenen Legislaturperiode in Summe 230.000 Euro an Förderungen aus Ministerien (vor allem grünen) flossen.
Die parlamentarische Kontrollfunktion sei wichtig, betont Bohrn Mena. "Aber wir sind eine kleine Quetschn", meint er zum Aufwand der Serienanfrage an alle Ministerien zu den Común-Aktivitäten. Und hat gegenüber "Heute" bereits die Beantwortung parat: "Aktuell haben wir ein einziges Projekt mit öffentlicher Förderung. Das betrifft das Schremser Hochmoor und die Aktivitäten, um Schrems als 'Wetland City' zu positionieren. Dafür erhalten wir vom Umweltministerium 90.000 Euro auf zwei Jahre." Das laufe noch bis Mitte 2026, so Bohrn Mena, der darauf hinweist, dass in Schrems eine ÖVP/FPÖ-Koalition am Ruder sei.
Für die Eventreihe "Konsumdialoge" sei indes anders als früher heuer im Juni kein Bundesgeld geflossen, so Bohrn Mena.
Man konzentriere sich derzeit voll auf den Kampf gegen Hass im Netz. Ein Geschäft sei das im Übrigen keinesfalls, so Bohrn Mena. Die Klags-Aktion habe seit Juli 300.000 Euro gekostet – "unterm Strich, Ausgaben minus Einnahmen". Die Kosten übernehme ein Prozessfinanzierer, "sonst wäre uns das gar nicht möglich." Privat hätten er und seine Frau seit Start ihrer Offensive einen Schaden von rund 20.000 Euro durch Verdienstentgang.