Kardinal Schönborn im Requiem

"Er hat zurückwollen!" – rührender Abschied vom Papst

Kardinal Christoph Schönborn gedachte am Ostermontag im Stephansdom dem verstorbenen Heiligen Vater, sagte: "Der Tod hat nicht das letzte Wort."
Newsdesk Heute
21.04.2025, 18:47

"Die Stimme Österreichs" überbrachte die traurige Nachricht kurz nach 10 Uhr am Ostermontag: Im Nordturm des Wiener Stephansdoms erklang die Pummerin; an Bundeskanzleramt und Hofburg wurden die Flaggen auf halbmast gesetzt. Wenige Stunden zuvor, um 7.35 Uhr Früh, war Papst Franziskus verstorben, wohl an einem Schlaganfall.

"Ich bin ihm sehr dankbar", so Dompfarrer Toni Faber im "Heute"-Gespräch. "Möge er in Frieden ruhen." Hunderte Gläubige trauerten im Stephansdom um den Papst, beteten für Franziskus. "Ich habe geweint, als ich es gehört habe", erzählt Besucherin Doris (52). "Er hat mir sehr, sehr viel bedeutet."

Kardinal Schönborn zelebrierte kleines Requiem

Um 17 Uhr läuteten zu Ehren des Heiligen Vaters – er war seit 2013 im Amt gewesen – alle Kirchenglocken Österreichs. Eine Stunde später zelebrierte Kardinal Christoph Schönborn mit Diözesan-Administrator Josef Grünwidl und Caritas-Europa-Präsident Michael Landau ein "Kleines Requiem zum Heimgang von Papst Franziskus" im Stephansdom.

Der emeritierte Erzbischof begrüßte persönlich die anwesenden Polizisten.
Denise Auer

"Der Tod ist immer ein Schmerz, aber wir Christen sind auch voller Hoffnung, auf das, was kommt", so Schönborn im Gespräch mit "Heute". Bei der Heiligen Messe im Dom ergänzte er: "Er durfte im Licht des Ostergeheimnisses seinen irdischen Weg beenden."

Schönborn: "Tod hat nicht das letzte Wort"

Er bat Gott: "Führe ihn, mit der ganzen Herde, die ihm anvertraut war, zur ewigen Freude." In seiner Predigt verwies der emeritierte Wiener Erzbischof darauf, dass Franziskus wie Johannes Paul II. "in das Osterfest hineingestorben ist". Das Ostergeheimnis sei "das Fundament unseres Glaubens", erläuterte der Geistliche. "Der Tod hat nicht das letzte Wort, sondern die Auferstehung."

"Mit seiner ganzen Energie ..."

Franziskus sei "durch eine lange, schwere Krankheitszeit gegangen". Aber, so Schönborn: "Mit seiner ganzen Energie hat er zurückwollen – nach Santa Marta, wo er gelebt hat, im Gästehaus – unter den Leuten." Ein berührender Moment war es für Schönborn, als Franziskus am Ostersonntag "zumindest die Worte des Segens sprechen und noch einmal durch die Menge fahren konnte".

„Franziskus hat daran erinnert: Ohne das offene Herz für die, die aus der Bedrängnis kommen, können wir Jesus nicht begegnen.“
Christoph SchönbornKardinal
Schönborn während seiner Predigt
Denise Auer

"Er war unerbitterlich"

"Schaut auf die Armen" habe Franziskus stets gemahnt; dazu aufgerufen, "an die Peripherie zu gehen", erinnerte sich Schönborn. Mit einer klaren Haltung in der Flüchtlingsfrage, führte die erste Reise den Heiligen Vater nach Lampedusa. "Er war unerbittlich. Er hat daran erinnert: Ohne das offene Herz für die, die aus der Bedrängnis kommen, können wir Jesus nicht begegnen. Man hat gesagt, er ist naiv. Er hat uns aber nur daran erinnert, dass wir alle Menschenkinder sind."

Große Abschiedsmesse folgt

Rührende Bitte zum Schluss der Predigt: "Möge uns Papst Franziskus von zuhause aus dabei helfen, mit brennendem Herzen den Weg mit Jesus zu gehen." Der Gottesdienst endete mit dem Sonnengesang von Franz von Assisi – dem Namensgeber des Pontifex. Eine große Abschiedsmesse für den Papst ist noch geplant.

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