Sport
Kohl gesteht: "Bin jetzt froh, dass es passiert ist"
Elf Jahre vor den jüngsten Doping-Enthüllungen wurde Radstar Bernhard Kohl bei der Tour de France überführt. Wie er auf diese Zeit zurückblickt.
Der Doping-Skandal von Seefeld erschüttert Österreichs Sport. Die beiden Langläufer Max Hauke und Dominik Baldauf wurden rund um die Nordische WM in Tirol erwischt und festgenommen. Ein Netzwerk rund um einen deutschen Arzt wurde aufgedeckt.
Radstar Stefan Denifl wurde überführt, Kollege Georg Preidler stellte sich freiwillig.
Kein Tag vergeht ohne neue Doping-Enthüllungen. Mit Bernhard Kohl blickte am Montag einer der berühmtesten heimischen Dopingsünder auf einen alten Fall zurück - seinen eigenen.
Vor elf Jahren wurde der Dritte der Tour de France positiv auf EPO getestet, beendete ein Jahr später seine Karriere und betreibt mittlerweile in Wien ein Radgeschäft.
In "Sport und Talk im Hangar-7" auf "ServusTV" sprach Kohl nun offen über seine Enttarnung als Betrüger. "In dem Moment, wo alles zusammenbricht, zieht es dir den Boden unter den Füßen weg. Für mich war es leichter, weil ich eine Vorahnung hatte. Mein Teamkollege Stefan Schumacher ist positiv getestet worden und wir hatten im Prinzip das Gleiche gemacht. Im Nachhinein bin ich froh, dass es passiert ist, ich reinen Tisch machen und ein neues Leben anfangen konnte", sagte der 37-Jährige.
Wie er zum Doping kam? Schon zu Beginn seiner Profi-Karriere: "Da waren trotz Vollpension Kühlschränke im Zimmer. Im zweiten Jahr, als langsam Freundschaften entstanden, wurde ich eingeweiht. Schon auf österreichischer Ebene, weit weg von der Weltspitze, war das normal. Da habe ich als junger Sportler schon eins und eins zusammenzählen können, dass es das braucht, um nach oben zu kommen."
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