Im Oval Office erklärte Donald Trump am Mittwoch vor aller Welt: "Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland". Kriegstreiber Wladimir Putin antwortete mit Bomben und Raketen!
Bei einem nächtlichen Großangriff auf ein Wohnviertel in Kyjiw wurden in der Nacht auf Donnerstag mindestens 12 Menschen getötet, weitere 90 verletzt – darunter auch mehrere Kinder.
Das sorgte selbst bei MAGA-Anführer Trump für einen seltenen Ausbruch an Kritik. "Nicht nötig und sehr schlechtes Timing. Wladimir, STOPP!", schrie(b) Trump auf seiner eigenen Social Media-Plattform.
Derweil liegt Trumps "Deal", der deutlich zugunsten Putins und gegen die Anliegen der Ukraine gewichtet ist, weiter auf dem Tisch. Von einem (ger)echten Frieden kann dabei kaum die Rede sein. Die Ukraine, als Opfer, soll nicht nur die Krim und die bisher russischen besetzten Gebiete – etwa ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebietes – abtreten, sondern auch niemals der NATO beitreten. Die Frontlinie solle eingefroren und Sanktionen gegen Russland aufgehoben werden.
Trotz all dieser Zugeständnisse will der Kreml noch eine "Feinjustierung". Sprecher Dmitri Peskow, erklärte dazu, dass sich die Kriegsziele Russlands seit dem Beginn der groß angelegten Invasion nicht geändert hätten: "Wir wollen unsere Ziele erreichen. Wir werden sie erreichen, egal ob friedlich oder militärisch."
Heißt: Es sollen auch weitreichend derzeit unbesetzte Gebiete einverleibt werden und Kyjiw danach nach Moskaus Pfeife tanzen. Geschieht das nicht zu Putins Zufriedenheit, werde Russland einen weiteren Krieg beginnen.
Sollte dieser Deal tatsächlich zustande kommen, gäbe es nur einen Verlierer: "Das ist faktisch eine Niederlage der Ukraine im Krieg. Das kommt einer Kapitulation gleich", sagte Militärhistoriker Oberst Markus Reisner am Donnerstag auf ntv. Damit hätte Putin gewonnen. "Die Russen tun jetzt Folgendes: sie setzen den Einsatz immer wieder höher, um das Maximalziel zu erreichen".
Reisner betont: "In all dem Übel muss man natürlich eines klar sagen: Ein Waffenstillstand würde bedeuten, dass das Sterben vorerst zu Ende ist. Das ist das absolut Positive, das sage ich Ihnen gerade auch als Soldat."
Nur, ob eine solche Ruhe Bestand hätte, oder in wenigen Jahren doch ein neuer Sturm folgt, könne niemand vorhersagen. Viel hänge auch davon ab, ob Europa es schaffe, eine Abschreckungswirkung gegenüber Russland aufzubauen, weiß der Offizier. Aussicht auf einen dauerhaften Frieden gebe es durch Trumps Deal kaum – Putin würde dadurch für seine militärische Aggression belohnt und darin bestärkt.
Die Ukraine selbst möchte an Trumps Vorlage auch einiges ändern. Der "Telegraph" will ein Dossier mit den Wünschen, die an die Amerikaner übermittelt wurden, eingesehen haben. Daraus gehe klar hervor, dass die Ukraine jede formelle internationale Anerkennung der Krim oder der besetzten Gebiete als Russisch vermeiden wolle. Dazu kämpft Kyjiw unter anderem darum, dass der "Deal" nicht als "Kapitulation" angesehen wird.
Die Ukraine wünsche sich ein "gemeinsames Verständnis dafür, dass Russland der Aggressor ist", betonte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Interview mit dem rechtskonservativen US-Kommentator Ben Shapiro, das am 24. April veröffentlicht wurde. Er stellte klar, dass sich die Ukraine gegen Russlands verteidige und diesen Krieg nicht begonnen habe.
"Wir glauben, dass (die) Vereinigten Staaten ein wahrer und echter Freund sind", so der Staatschef weiter: "Sie sollten nicht sagen, dass die Ukraine diesen Krieg begonnen habe. Es ist schmerzhaft für unser Volk, das zu hören". Er hoffe weiter auf einen "Frieden durch Stärke" und die Unterstützung der USA.