Wurden wir von Geister-Experten durch die Corona-Krise geführt? Diese brisante Frage stellen sich aktuell die Blauen – und sorgen für politischen Wirbel. FPÖ-Familiensprecherin Ricarda Berger geht mit der ehemaligen Corona-Politik der Regierung hart ins Gericht.
Monatelang sei den Menschen erklärt worden, alle Maßnahmen seien "auf Basis von Expertenempfehlungen" erfolgt. Doch nun stellt sich heraus: Wer diese Experten überhaupt waren, weiß bis heute niemand genau.
"Diese angeblichen Experten kennt man nicht einmal beim Namen!", wettert Berger und verweist auf einen "Kurier"-Bericht aus dem Jahr 2020, der von einem bis zu 27-köpfigen, geheimen Expertenteam sprach.
Doch laut einer parlamentarischen Anfragebeantwortung des jetzt NEOS-geführten Bildungsministeriums kann man bis heute nicht sagen, wer diese Personen waren – oder was sie überhaupt empfohlen haben.
"Diese Ahnungslosigkeit ist unfassbar", so Berger weiter. Besonders, da auf Grundlage dieser angeblichen Empfehlungen einschneidende Maßnahmen gesetzt wurden: "Kindergärten und Schulen wurden geschlossen, Kinder isoliert, Familien im Stich gelassen." Ihre drastische Frage: "Oder gab es diese Experten in Wahrheit gar nicht?"
Für die FPÖ-Politikerin ist klar: Das ist ein Skandal mit Ansage – und ein schwerer Vorwurf gegen die damalige Krisenpolitik. "Wenn diese Regierung nicht einmal mehr weiß, wer die zentralen Entscheidungen in der Corona-Krise beeinflusst hat, ist das ein demokratisches und moralisches Totalversagen."
Besonders bitter: Das Kindeswohl sei damals völlig unter die Räder gekommen. "Maßnahmen wurden durchgepeitscht, deren Auswirkungen wir bis heute in Schulen, Familien und Kinderpsychen spüren."
Berger fordert nun eine lückenlose Aufklärung: "Wir Freiheitliche verlangen die Offenlegung aller in der Corona-Zeit involvierten Berater sowie eine transparente Evaluierung, auf welcher wissenschaftlichen Grundlage welche Maßnahmen getroffen wurden."
Und: "Es muss Konsequenzen für Entscheidungsträger geben, wenn sich herausstellt, dass Familienpolitik auf bloßen Zuruf statt auf faktenbasierten Erkenntnissen gemacht wurde", so Berger abschließend.