"Das kann niemand wollen"

Schüsse bei Streit – das soll sich bei Waffen ändern

In der Steiermark sind am Mittwoch bei einem Familienstreit Schüsse gefallen. SPÖ-Sicherheitssprecher Köllner will den Zugang zu Waffen verschärfen.
Nicolas Kubrak
03.07.2025, 19:01
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Beunruhigende Szenen in Seirersberg-Pirka (Graz-Umgebung)! Ein 53-Jähriger und dessen 40-jährige Gattin gerieten am Mittwoch gegen 23 Uhr in einen heftigen Streit. Dabei dürfte der Verdächtige seine Gattin durch Würgen verletzt haben.

Die 19-jährige Tochter des Paares verständigte daraufhin den 37-jährigen Bruder der 40-Jährigen. Als dieser an der Wohnadresse einlangte, eskalierte der Streit und der 53-Jährige dürfte mit einer Faustfeuerwaffe auf seinen Schwager geschossen haben – "Heute" berichtete.

SPÖ: "Waffen zu leicht zugänglich"

Jetzt schaltet sich die Politik ein. SPÖ-Sicherheitssprecher Maximilian Köllner wünscht in einer Aussendung den Opfern viel Kraft und vollständige Genesung. Es liege jetzt an der Polizei, die Tat restlos aufzuklären.

Taten wie diese würden laut Köllner zeigen: "Waffen sind viel zu leicht zugänglich. Es braucht jetzt eine grundlegende Verschärfung des Waffengesetzes! Das schützt Familien und ist ein wichtiges Mittel, um häusliche Gewalt zu verhindern!“, so der SPÖ-Mann.

"Das kann doch niemand wollen!"

Für den roten Sicherheitssprecher ist es "völlig unverständlich, warum der Kauf einer Schusswaffe einfacher ist als der Fahrradführerschein für 10-Jährige." Sämtliche Untersuchungen würden zeigen: Viele Waffen und lasche Gesetze führen laut Köllner zu mehr Gewalt und mehr Toten – "das kann doch niemand wollen", meint er.

Der Zugang zu Waffen müsse eingeschränkt, Psycho-Tests und regelmäßige Überprüfungen verschärft werden. Die Regierung arbeitet aktuell an einer Gesetzesvorlage. Köllner drängt auf einen raschen Beschluss.

Die wichtigsten Punkte

  • Erschwerter Zugang: Die Eignungsvoraussetzungen zum Waffenbesitz werden verschärft, bei bestimmten Personengruppen wird der Zugang eingeschränkt.
  • Höhere Alterslimits: Künftig soll es nicht mehr möglich sein, sich bereits mit 18 Jahren regulär Waffen zulegen zu können.
  • Längere "Abkühlphasen": Auch die Dauer der Abkühlphasen beim Ersterwerb einer Waffe wird angehoben.
  • Bessere Behördenkoordination: Der Grazer Amokläufer war bei der Stellung wegen psychischer Probleme durchgefallen. Das Heer durfte die Daten aber nicht weitergeben – Datenschutz! Das wird geändert.
  • Einschränkungen beim Waffenbesitz: Bei individueller Gefährdungslage wird es Waffenbesitzeinschränkungen geben.
  • Soforthilfe: Für Betroffene des Grazer Falles wird ein Entschädigungsfonds eingerichtet. Damit sollen etwa Begräbniskosten oder psychologische Betreuung finanziert werden.

Regierung verspricht strengere Regeln

Nach dem fürchterlichen Amoklauf in Graz hat die schwarz-rot-pinke Koalition Verschärfungen beim Waffenrecht versprochen. "Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die Wahrscheinlichkeit zu minimieren, dass sich solche Gewalttaten wiederholen", sagte Bundeskanzler Christian Stocker.

{title && {title} } nico, {title && {title} } 03.07.2025, 19:01
Jetzt E-Paper lesen