Das Waldviertel (NÖ), bekannt für seine schönen Orte umringt von unberührter Natur. Seit einigen Jahren ist hier die Nachfrage nach Wohnraum förmlich explodiert. Vor allem Jungfamilien möchten ihre Kinder hier aufwachsen und zur Schule gehen sehen. Das zeigt sich auch in den Zahlen der Zugewanderten.
Im letzten Jahr haben 5.752 Menschen das Waldviertel zu ihrer neuen Heimat gemacht, damit sind 406 Leute mehr her- als weggezogen. Die Region wächst trotz des enormen Zuzugs jedoch nicht, weil immer noch weitaus mehr Menschen sterben als geboren werden.
Die Analyse der Raiffeisen Immobilien zeigt das Potential der Gegend: Die Nachfrage nach einem Zuhause im Waldviertel bleibt weiterhin hoch. Eigentlich zu hoch. Angefangen hat dies in den Corona-Jahren 2021 und 2022, wo die Wohnpreise extrem in die Höhe geschossen sind und jeder vom Heim am Land träumte.
Durch gestiegene Zinsen und verschärften Kreditvergabevorschriften kam es in den letzten zwei Jahren zu einem leichten Einbruch. Mit 2024 stabilisierte sich der Preis auf dem Niveau von vor der Pandemie, momentan steigt er sogar leicht an.
Peter Weinberger, Raiffeisen-Immobilien-Geschäftsführer für NÖ, Wien und Burgenland ist sich sicher jetzt sei ein guter Moment ungenutzte Immobilien zu verkaufen. Doch Ortsansässige teilen diese Meinung anscheinend nicht, denn fast keiner möchte seine Immobilie hergeben.
„Nur durch den Zuzug junger Menschen kann die Zukunft im Waldviertel gestärkt werden“Patrick LayrInterkomm-Obmann
"Es gibt halt immer noch die Eigentümer, die sagen: das Enkerl kommt irgendwann zurück, vielfach ist der finanzielle Druck nicht da, und manche haben auch Angst vorm Vermieten", erzählt Patrick Layr (ÖVP), Bürgermeister von Weitra (Bezirk Gmünd) dem ORF NÖ.
Dies führt zu einem Stillstand des Marktes, heißt es vom Experten. "Eine immer noch gute Nachfrage trifft auf rückläufiges Angebot, sowohl bei gebrauchten wie auch neuen Immobilien", sorgt es den Geschäftsführer.
Dabei brauche die Region dringend Zuwachs. "Nur durch den Zuzug junger Menschen kann die Zukunft im Waldviertel gestärkt werden", ist der neugewählte Interkomm-Obmann Patrick Layr überzeugt.
Mit dem Projekt "Wohnen im Waldviertel" wollen Weitra und 63 weitere Gemeinden des Vereins Interkomm mehr Menschen in die Region locken. Um Wohnungssuchenden die Arbeit zu erleichtern vernetzt der Verein diese mit Eigentümern. So sollen Leerstände minimiert werden, denn diese werden wegen der demographischen Entwicklung nicht weniger werden.