Obwohl die meisten, die zum Endoskopie-Termin erscheinen, schon älter sind, müssen immer mehr junge Menschen sich einer Darmspiegelung unterziehen. Dabei entdecken Ärzte jetzt auch Tumore bei viel jüngeren Patienten.
"Wir sehen mitunter Patienten in den 20ern, 30ern. Das sind sehr, sehr junge Patienten, die natürlich dann auch lebenslang an den Folgen einer Behandlung zu knabbern haben", erklärt Wolfgang Eisterer, Onkologe im Klinikum Klagenfurt, gegenüber "orf.at". Tatsächlich trifft Darmkrebs nun immer öfter Jüngere - während die Zahl der Erkrankungen bei Älteren durch Vorsorgeuntersuchungen zurückgeht, steigt sie bei Menschen unter 50 Jahren.
Schuld daran ist wahrscheinlich die Ernährung - viele fette und zuckerreiche Speisen. Das zeigen auch jahrzehntelange Studien, so der Arzt: "Ein wichtiger Faktor ist die Fettleibigkeit. Wir haben leider sehr viel Fettleibigkeit, vor allem bei jungen Personen. Und hier scheint das Risiko dann für die Entwicklung einer Krebserkrankung im Gastrointestinaltrakt erhöht zu sein."
Empfohlen wird eine Darmspiegelung ab 45 Jahren. Zur Vorsorge sollen nur Jüngere dann hingehen, wenn sich Beschwerden bemerkbar machen: "Es würde keinen Sinn machen, die ganze Bevölkerung ab dem 25. Lebensjahr Vorsorge zu untersuchen", meint Markus Peck-Radolsavljevic von der Inneren Medizin im Klinikum.
Bei den jüngeren Patienten ist es wichtig, dass man bei Symptomen wie Blutungen schnell und unkompliziert untersucht, so Peck-Radolsavljevic: "Und dass man nicht sagt, es wird schon nichts sein, weil der ist so jung." Man sollte sich bewusst sein, dass auch junge Patienten an der Erkrankung leiden könnten: "Und dass man diese Patienten nicht monatelang einfach mit symptomatischer Therapie ohne weitere Diagnostik betreut, um dann den Tumor vielleicht in einem noch weiteren Stadium zu entdecken", so er. Zusätzliche Faktoren, wie ein regelmäßiger Alkoholkonsum oder das Rauchen, begünstigen Darmkrebs.