Spieletest

"Doom: The Dark Ages" – langsamer aber intensiver

Doom: The Dark Ages bringt das Franchise auf ein neues Level. Das langsamere Spiel mit deutlich intensiveren Kämpfen sorgt für Hochspannung.
Digital  Heute
15.05.2025, 18:25
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Mit Doom: The Dark Ages wagt id Software einen mutigen Schritt zurück in die Vergangenheit – sowohl inhaltlich als auch spielerisch. Als Prequel zu Doom (2016) und Doom Eternal versetzt uns der neueste Ableger der legendären Shooter-Reihe in ein düsteres, mittelalterliches Fantasy-Setting, das dennoch nicht auf moderne Technik und brachiale Action verzichtet. Der Titel erscheint am 15. Mai 2025 für PC, PlayStation 5 und Xbox Series X/S, mit Early Access seit dem 13. Mai für Käufer der Premium-Edition.

Story und Atmosphäre

Die Handlung von Doom: The Dark Ages dient als Ursprungsgeschichte des Doom Slayers. Versklavt und als Waffe im Krieg gegen die Hölle eingesetzt, kämpft er sich durch eine von dunkler Fantasy geprägte Welt. Die Atmosphäre ist düster und erinnert an klassische Gothic-Elemente, unterstützt durch beeindruckende Umgebungen wie Wälder, Dungeons und alte Schlachtfelder. Neben den intensiven Kämpfen gibt es auch ruhigere Passagen, in denen der Spieler beispielsweise einen Drachen reitet oder einen gigantischen Mech steuert. Diese Abschnitte bieten zwar Abwechslung, könnten jedoch für einige Spieler weniger überzeugend wirken.

Gameplay und Kampfsystem

Im Vergleich zu seinen Vorgängern setzt Doom: The Dark Ages auf ein entschleunigtes, aber intensiveres Kampferlebnis. Statt der akrobatischen Bewegungen eines Kampfjets fühlt man sich nun eher wie ein schwerer Kampfpanzer, der sich methodisch durch Horden von Dämonen kämpft. Eine zentrale Neuerung ist der sogenannte "Saw Shield" – ein rotierender Schild, der sowohl zur Verteidigung als auch zum Angriff genutzt werden kann. Er ermöglicht das Blocken und Parieren von Angriffen, kann geworfen werden und dient sogar als Dash-Werkzeug, um schnell Distanzen zu überbrücken. Darüber hinaus kann mit dem Schild auch kurz die Zeit verlangsamt werden, um sich neu zu sammeln und den nächsten Angriff taktisch zielgerichtet auszuüben.

Das Nahkampfsystem wurde ebenfalls überarbeitet. Spieler können nun mit Waffen wie Morgensternen, Streitkolben und elektrifizierten Panzerhandschuhen verheerende Kombos ausführen. Das neue Glory-Kill-System ist weniger skriptbasiert und erlaubt flüssigere, physikbasierte Finisher, die den Spielfluss nicht unterbrechen.

Waffenarsenal und Gegner

Obwohl das Spiel in einem mittelalterlichen Setting angesiedelt ist, bleibt das Waffenarsenal gewohnt brutal und abwechslungsreich. Neben klassischen Schusswaffen wie der Schrotflinte gibt es neues, kreatives "Spielzeug". Dabei werden auch Schädel als Streumunition verschossen, oder mit dem "Rail Spike", einem gigantischen Nagelwerfer, die nächste Horde besiegt.

Diese Mischung aus traditionellen und futuristischen Waffen sorgt für abwechslungsreiche und spannende Kämpfe. Die Gegnerdesigns sind von Lovecraft'schem Horror inspiriert und bieten eine Vielzahl von dämonischen Kreaturen, die in intensiven Arenakämpfen bezwungen werden müssen. Die Körpermodelle sind zudem wunderbar gestaltet und komplimentieren die Bewegungsbilder der Gegner, die äußerst natürlich wirken – sofern man das von Dämonen sagen kann.

Die zahlreichen Waffen halten das Spiel spannend und geben dem Spieler genug Freiraum, um seinen eigenen Kampfstil aufblühen zu lassen. Die Upgrades, die an verschiedenen Stellen für die Waffen gekauft werden können, bieten zudem eine individuelle Optimierung für die zahlreichen Kämpfe.

Weniger Tempo, aber neue Waffen

Doom: The Dark Ages bringt wie gewohnt ein apokalyptisches Spielerlebnis mit. Während andere vor den Gefahren der Welt weglaufen, rennt man direkt auf die ungeheuren Dämonen zu und versucht sich mit gezielten Bewegungen und gutem Aim am Leben zu halten. Dank zahlreicher Mechaniken, die mit dem neuen Schild verbunden sind, ist das auch gut möglich. Dass das Spiel aber generell an Tempo verloren hat, und man nicht mehr durch die gesamte Welt fliegt, büßt den Doom-Vibe etwas ein. Dennoch ist es möglich, die Dämonen aus der Luft zu zermetzeln, über weite Strecken einen gezielten Dash-Angriff durchzuführen, oder einfach durch die Menge zulaufen, bis kein Gegner mehr steht.

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Die verschiedenen Waffen bringen zudem nicht nur Abwechslung ins Game, sondern sind auch aus taktischen Aspekten wichtig. Zwar kann der Spieler mit jeder Waffe die Dämonen in die Knie zwingen – verursacht doch ein Blaster gegen bestimmte Schild-Typen wesentlich mehr Schaden. Bedeutet also, dass es in den Kämpfen auch durchaus sehr hektisch werden kann, vor allem wenn die Munition knapp wird.

Die Addition des Schilds bietet zudem neue Wege, sich durch die Dämonenmassen zu kämpfen. Denn es können Angriffe nicht nur geblockt, sondern auch reflektiert werden. Das Schild dient also nicht nur zur Verteidigung, sondern ist auch für zahlreiche Angriffe sehr wichtig, vor allem wenn man in den Nahkampf gehen möchte. Per Mausklick kann man dann auch weitere Distanzen blitzschnell zurücklegen und sich einen Gegner stürzen.

Pause im Mech

Wie bereits erwähnt, bieten verschiedenen Kapitel aber auch eine Pause von den stressigen Kämpfen. Und zwar in einem gigantischen Mech – immerhin muss auch jemand den riesigen Dämonen zeigen, was Sache ist. Die Kämpfe sind dann wesentlich entspannter, die Gegneranzahl sehr überschaubar. Statt springen, laufen, schießen und über die richtige Waffe nachzudenken, boxt man die Gegner zu Tode. Kommt ein Gegenangriff, kann man ausweichen, das war es auch schon. An Spaß fehlt es dabei aber nicht, und die gigantischen Kämpfe bieten Abwechslung zum ansonst recht hektischen Spielgeschehen.

Die Schwierigkeit ist vor Beginn der Kampagne individuell anzupassen, wodurch jeder Spieler, egal ob Newcomer oder bereits langjähriger Fan des Genres, herausgefordert werden. Für Spieler, die Herausforderungen lieben, gibt es dabei natürlich auch eine Permadeath-Option.

Technik und Performance

Doom: The Dark Ages ist der erste Titel, der ausschließlich mit Raytracing läuft – eine entsprechende GPU ist also Pflicht. Die neue id Tech 8-Engine nutzt Raytracing für realistische Beleuchtung und Schatten und unterstützt optional sogar Path Tracing. Die Systemanforderungen sind entsprechend hoch: Für 1440p bei 60 FPS und hohen Einstellungen wird mindestens eine RTX 3070 oder RX 6800 empfohlen. Für Ultra 4K-Settings bei 60 FPS sind eine RTX 4080 oder RX 7900XT erforderlich. Zudem werden 32 GB RAM und eine NVMe-SSD mit 100 GB freiem Speicherplatz benötigt. Auf einem High-End-System mit RTX 5090 erreicht das Spiel beeindruckende 155 FPS bei 4K-Auflösung und Ultra Nightmare-Einstellungen ohne DLSS. Mit aktiviertem DLSS 4 x4 sind sogar bis zu 344 FPS möglich.

Als Gegenleistung bekommt der Spieler dafür wunderbare Grafik. Details an Charaktermodellen und an der Weltoberfläche kommen hervorragend zum Vorschein, Partikel und Schatten geben dem Spiel den letzten grafischen Kick.

Fazit

Doom: The Dark Ages ist ein mutiger und gelungener Schritt in eine neue Richtung für die Serie. Mit einem entschleunigten, aber intensiven Kampfsystem, kreativen Waffen und einer beeindruckenden technischen Umsetzung bietet das Spiel ein frisches Erlebnis für Fans und Neueinsteiger. Allerdings sollten Spieler bereit sein, sich auf die neuen Mechaniken einzulassen und über die hohen Systemanforderungen verfügen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 15.05.2025, 18:27, 15.05.2025, 18:25
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