Die SPÖ will der FPÖ den Kampf ansagen – diesmal auf medienpolitischem Terrain. Während dringend nötige Gesetze und Förderprogramme (Stichwort: Vertriebsförderung) weiter auf sich warten lassen, haben die Roten unter Medienminister Andreas Babler binnen eines Monats einen eigenen TV-Sender aus dem Boden gestampft.
Die Roten setzen "auf digital first", es werde "weniger Printprodukte geben, erklärte eine Parteisprecherin auf "Heute"-Anfrage. Die Kosten für das neue Lieblingsprojekt von Parteichef Babler bleiben streng geheim. Insider sprechen allerdings von Hunderttausenden Euro. "In den letzten Monaten wurde Equipment wie eine Kamera, Lichter und Mikrofone angeschafft. Das Team besteht aus 3 FTEs, die in der Digitalen Kommunikation angesiedelt sind."
Zwei Tage vor Sendestart meldet sich SPÖ-Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim zu Wort. In einem Instagram-Posting verrät er – "exklusiv und ungefiltert" – womit interessierte Seher rechnen können.
Als Sozialdemokratie sei es Aufgabe der Partei, Menschen dort abzuholen, wo sie zu Hause seien. "Wir haben viel zu lange den digitalen Raum den Rechtsextremen, den Neonazis, den Hetzern und Frauenhassern überlassen", so Seltenheim. "'SPÖeins' ist unsere Antwort."
Der TV-Sender sei keine Echokammer und kein Ersatz für die Medienlandschaft. "Wir wollen mit den Menschen in Österreich in Austausch treten und darüber diskutieren, was Österreich lebenswerter machen kann", sagt der Parteimanager. Er fügt hinzu: "Wir wollen keinen Hass, keine Hetze, keine Spaltung, sondern Zusammenhalt. Wir sind eins.