Wiener will in Frauengefängnis

"Ich freue mich besonders aufs Duschen mit den Damen"

Walter wurde zu Waltraud - mit Ausweis, Gutachten und dem Wunsch, im Frauengefängnis zu sitzen. Als Draufgabe darf er auch noch früher in Pension.
André Wilding
05.10.2025, 12:56
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Dieser Fall sprengt so manche Vorstellung von Geschlecht, Recht und System: Ein 60-jähriger Wiener, einst Betreiber eines Stundenhotels, änderte kurzerhand sein Geschlecht - und sorgt nun als "Waltraud" für Schlagzeilen. Der Grund für den plötzlichen Sinneswandel? Eine anstehende Haftstrafe.

"Mache mir dort eine gute Zeit"

"Ich dachte mir: Dann gehe ich eben ins Frauengefängnis", sagt Waltraud grinsend. Die dreimonatige Strafe wegen Betrugs - er verkaufte gefälschte Silbermünzen - wollte er als Frau absitzen. Am liebsten in einer Mehrbettzelle mit anderen Frauen.

"Ich freue mich besonders aufs gemeinsame Duschen und Spazierengehen mit den Frauen. Ich mache mir dort mit den Damen eine gute Zeit", schmunzelt der Wiener. Beim Magistrat stieß Waltraud anfangs auf Skepsis - zu wenig "weiblich" im Auftreten.

Geschlechtswechsel ging ganz schnell

Doch mit einem psychiatrischen Gutachten ging alles plötzlich ganz schnell: Binnen einer Woche war die Änderung im Zentralen Personenstandsregister eingetragen.

Waltraud mit Vizekanzler und SPÖ-Chef Andreas Babler.
privat / Waltraud Gerhard P.

Was als Streich gegen das System begann, brachte neben medialem Aufsehen auch ein Schreiben der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) - Waltraud darf nun als Frau mit 61 statt 65 Jahren in Pension gehen. "Ein netter Nebeneffekt", wie sie sagt. "Aber nicht mein Ziel."

Während das Justizministerium gegenüber der "Krone" betont, dass Transpersonen nicht diskriminiert werden dürfen und Haftplätze im Einzelfall entschieden werden, will die PVA den Fall noch einmal prüfen. Denn ob jemand "wie eine Frau aussieht", sei rechtlich nicht klar definiert - und sorgt auch in einem ähnlichen Fall gerade für Diskussionen vor Gericht.

Auch die Wehrpflicht könnte durch geschlechtsrechtliche Schlupflöcher umgangen werden - Juristen fordern klare gesetzliche Regeln. Waltraud nimmt’s mit Humor: "Ich bin eben eine lesbische Transsexuelle." Und was sagt ihre Ehefrau? Die sei von ihr einiges gewohnt - und bleibt an ihrer Seite.

"Absurdität links-woker Genderideologie"

Der Fall von Walter bzw. Waltraud sorgt in Österreich jedenfalls gerade für hitzige Debatten - und eben auch für Schlagzeilen. Reaktionen aus der Politik ließen nicht lange auf sich warten. Als "besonders absurden Auswuchs der links-woken Gender- und Regenbogenideologie der Systemparteien" kommentierte FPÖ-Bundesparteisprecherin Lisa Schuch-Gubik den Bericht über den ehemaligen Rotlicht-Boss, der nun nach einem Wechsel seines Geschlechts seine Haftstrafe in einem Frauengefängnis absitzen und als Frau sogar früher in Pension gehen könnte.

FPÖ-Bundesparteisprecherin Lisa Schuch-Gubik.
Harald Dostal / picturedesk.com

"Das ist genau der Wahnsinn, vor dem wir Freiheitliche immer gewarnt haben, und der auch Missbrauch Tür und Tor öffnet. Das Geschlecht ist nichts, das man sich nach Belieben aussuchen kann oder das von irgendwem ideologisch zugeschrieben wird, sondern eine biologische Tatsache, bei der es nur zwei Optionen gibt: entweder männlich oder weiblich!", so Schuch-Gubik weiter.

Dieser skandalöse Fall zeige daher ein weiteres Mal die Notwendigkeit eines "Zurück zur Normalität" auf, wie es sich auch die Bevölkerung abseits der "schrillen Wokeness- und Regenbogenminderheit" auch erwarte: "Männer haben in Frauengefängnissen genauso wenig verloren wie Dragqueens in Schulen und Kindergärten oder sechs Geschlechter zur Auswahl auf dem Meldezettel. Auch wenn die links-woke Blase darüber noch so schäumt: Es gibt nur zwei biologische Geschlechter, zwischen denen man auch nicht leichtfertig hin- und herwechseln können darf, wie es einem gerade gefällt oder wie es einen Vorteil erbringt!", wird seitens der FPÖ behauptet.

{title && {title} } wil, {title && {title} } Akt. 05.10.2025, 15:08, 05.10.2025, 12:56
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