Folgt nach dem Comeback nun der große Turnaround? Knapp vier Wochen lang war Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) wegen seiner Rückenoperation abwesend. Eine wirkliche Pause von der Politik hatte er aber nicht, arbeitete im Homeoffice in Wiener Neustadt weiter – "Heute" berichtete.
Stocker wollte erst beim Ministerrat am Mittwoch sein Comeback feiern, allerdings nahm er bereits am Dienstagabend bei einer Buchpräsentation des ÖVP-Parlamentsklubs anlässlich "80 Jahre ÖVP im Parlament" teil. Mit dabei waren u.a. Ex-Kanzler Sebastian Kurz, sowie die früheren Vizekanzler Wilhelm Molterer und Michael Spindelegger.
"Eine Rückenoperation ist nicht angenehm, aber politische Entscheidungen sind auch oft nicht angenehm", sagte ein sichtlich erleichterter Kanzler. Gleichzeitig machte er klar, dass er den Wiedereinstieg in die Öffentlichkeit auch als politisches Signal versteht. Er wolle zeigen, dass er und seine Partei voll handlungsfähig seien, so der Kanzler.
Einen solchen Impuls könnte die Kanzler-Partei tatsächlich gut gebrauchen – das legen aktuelle Umfragen nahe. Die Zustimmung zur Bundesregierung sinkt stetig, die Ampel käme mittlerweile nur noch auf rund 50 Prozent. Und auch in den traditionellen VP-Hochburgen Steiermark und Oberösterreich zeigt der Trend nach unten: In der Grünen Mark würde die ÖVP laut Erhebungen auf nur noch 18 Prozent fallen (FPÖ: 42 Prozent), und in Oberösterreich deutet vieles auf ein knappes Duell zwischen Schwarz und Blau hin.
Beim Ministerrat am Mittwoch wird der Kanzler offiziell an den Ballhausplatz zurückkehren – die Dreierkoalition plant dabei die Beschlussfassung zum Nationalen Aktionsplan gegen Gewalt an Frauen. Ab 14 Uhr richtet sich der Blick dann auf Stocker selbst: Er lädt zu einer Pressekonferenz, in der er – wie "Heute" erfuhr – auf zentrale Baustellen wie Gesundheit, Budget und Energie eingehen will.
Weitere Details werden im Tagesverlauf erwartet. "Heute" wird live aus dem Kanzleramt berichten.