Obwohl viele Menschen gerne Musik und rhythmische Beats im Hintergrund laufen lassen, um sich besser konzentrieren zu können, arbeitet das Hirn bei wichtigen Entscheidungsmomenten selbst im Rhythmus. Forscher der Johannes Gutenberg Universität Mainz haben nun herausgefunden, dass intelligentere Personen eine stärkere Koordination von Theta-Wellen zeigten, vor allem in Situationen, in welchen besonders hohe Konzentration gefordert ist.
Theta-Wellen sind Hirnwellen, die eine niedrige Frequenz (vier bis acht Hertz) aufweisen. Sie sind für ihre relaxende Eigenschaft bekannt, die vor allem bei Meditations-Musik genutzt wird. Oft tretet sie auf, sobald man in den REM-Schlaf gerät oder tiefenentspannt ist. Um bei der Koordination der Hirnregionen zu helfen, können Theta-Wellen eine große Unterstützung sein. Wer sein kreatives Denken anregen möchte oder im Bett relaxen will, kann auf YouTube oder Spotify Sounds und Beats finden, die den Rhythmus wiedergeben.
Um jene Frequenzen genauer zu beobachten, setzten die Forscher 148 Probanden EEG-Kappen auf und forderten ihre Anpassungsfähigkeit mit Aufgaben, deren Regeln sich ständig änderten, heraus. Grundsätzlich waren die Rätsel nicht schwierig, denn das Forscherteam wollte ausschließlich herausfinden, wie das Gehirn der Teilnehmer vor allem auf Veränderungen reagierte.
Personen, die bei Gedächtnis- und Intelligenztests besser abschnitten, zeigten eine stärkere Konnektivität im mittleren frontalen Hirnbereich, wenn sie auf Aufgabenänderungen reagierten. Während der Wahrnehmung des Hinweises, dass nun eine Veränderung auftritt, war diese Verbindung im Hirn nicht so stark ausgeprägt. Anna-Lena Schubert, Leitautorin der Studie, erklärte in einer Presseaussendung der JGU Mainz, dass Menschen mit einer stärkeren mittel frontalen Theta-Konnektivität oft besser in der Lage sind, sich zu konzentrieren und Ablenkungen auszublenden.
Laut Schubert könnte diese Studie wichtige Grundlagen für das Verständnis, wie Intelligenz auf neuronaler Ebene funktioniert, bieten. Derzeit ist die JGU Mainz auf der Suche nach neuen Teilnehmern für eine Folgestudie, in welcher untersucht werden soll, welche biologischen und kognitiven Faktoren diese Art der Hirnkoordination weiter vorantreiben kann und welche Rolle weitere Fähigkeiten wie Verarbeitungsgeschwindigkeit und Arbeitsgedächtnis spielen können. .