Zeitaufwendige persönliche Behördenwege gehören zunehmend der Vergangenheit an – das Digitale Amt ist am Vormarsch. Digitalisierungsstaatssekretär Alexander Pröll (ÖVP) will, dass bis 2030 alle Menschen in Österreich über eine ID Austria verfügen, mit der es Zugang zu einer wachsenden Zahl an Online-Verwaltungsservices gibt.
Mehr als den halben Weg zu diesem Ziel hat Pröll bereits geschafft. Am Montag präsentierte er neue Rekordzahlen. Aktuell haben 4,8 Millionen Menschen eine ID Austria – allein seit Anfang Juli sind 900.000 dazugekommen.
Für einen massiven Schub sorgte dabei Prölls ID-Austria-Servicetour. Bei 220 Terminen quer durch ganz Österreich konnten Bürger ihre ID Austria direkt vor Ort registrieren, aktivieren und sich die wichtigsten digitalen Services am Smartphone erklären lassen. Vom Bahnhof über den Marktplatz bis zum Flughafen – das Amt war dort, wo die Menschen sind.
Ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg ist die enge Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Gemeinden. 509 neue Gemeinden sind mittlerweile als Registrierungsstellen dazugekommen. Österreichweit gibt es nun über 1.350 Anlaufstellen, fast 100 davon auch für ausländische Staatsangehörige.
Und: Mit lustigen Acht-Minuten-Challenges demonstrierte Pröll gemeinsam mit Regierungskollegen, wie schnell die Registrierung der ID Austria funktioniert. Zum Beispiel im Tiergarten Schönbrunn: Wie viele Pinguine kann man in acht Minuten füttern? Oder in einer Kaserne: Wie viele Betten lassen sich in acht Minuten überziehen?
"Ich freue mich, dass das Angebot der ID-Austria-Servicetour von den Menschen so gut angenommen wurde. Die bundesweite Serviceoffensive unter dem Motto 'Das Amt kommt zu den Menschen und nicht umgekehrt' zeigt deutlich, wie wichtig direkte Beratung und niederschwellige Unterstützung sind", erklärt Pröll.
Ein zusätzlicher Turbo war der Start der neuen ID-Austria-App im Juni, welche die bisherige App "Digitales Amt" ablöste. Mit besserer Bedienung und neuen Funktionen sorgte sie für einen regelrechten Run: Bereits in den ersten Wochen gab es doppelt so viele Neuregistrierungen wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Nachfrage war so groß, dass die ursprünglich bis Oktober geplante Tour bis Jahresende verlängert wurde.
Besonders gefragt sind digitale Ausweisdokumente: Bereits über eine Million digitale Führerscheine und mehr als eine Million digitale Zulassungsscheine sind aktiv. Für viele Menschen in Österreich ersetzen sie längst die Plastikkarte im Geldbörsel.
Auch die Österreichische Staatsdruckerei zieht eine positive Bilanz. Generaldirektor Helmut Lackner sagt: "Diese hohe Nachfrage zeigt, dass die Österreicherinnen und Österreicher moderne, sichere und innovative Angebote für digitale Identität nutzen möchten."
Und es geht weiter: Ab dem Sommersemester 2026 soll ein digitaler Studierendenausweis in der App verfügbar sein. Die entsprechende Novelle des Bildungsdokumentationsgesetzes hat die Bundesregierung bereits im Ministerrat beschlossen.
Zudem wird die ID Austria zur Basis für die kommende europäische digitale Brieftasche (EUDI-Wallet), mit der künftig noch mehr digitale Angebote für Bürgerinnen und Bürger kommen, die dann EU-weit nutzbar sind.
