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Sport-Rückblick 2019: Die großen Dramen

Wir haben mitgefiebert, gelitten, getrauert. Hier die größten Sport-Dramen im Jahr 2019.

Heute Redaktion
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Jänner: Gerade einmal einen Monat vor dem Start platzte der WM-Traum von Stephanie Brunner. Österreichs beste Riesentorläuferin zog sich beim Training im italienischen Pozza di Fasso bei einem Sturz einen Kreuzband- und Meniskusriss zu. Bitter: Die Tirolerin befand sich in ihrer Comeback-Saison, nachdem sie sich im März 2018 dasselbe Knie schwer verletzt hatte.

Jänner: Nur einen Tag später folgte der nächste Tiefschlag für die ÖSV-Damen. Auch die Medaillen-Träume von Anna Veith platzten. Die 29-jährige Salzburgerin hatte sich auch beim Riesentorlauf-Training in Südtirol einen Kreuzbandriss zugezogen. Die Saison war damit beendet. Veith hatte sich bereits 2015 das Kreuzband im rechten Knie gerissen, nach dem Comeback im Frühjahr 2017 musste das linke Knie wegen eine Entzündung in der Patellasehne operiert werden. Es stand sogar das Karriereende im Raum.

Jänner: Der Flugzeugabsturz von Emiliano Sala erschütterte die Fußball-Welt! Der 28-Jährige kam ums Leben, als er am 21. Jänner mit einer Propeller-Maschine in den Ärmelkanal stürzte. Der Argentinier war auf dem Weg von seinem Ex-Klub Nantes zu seinem neuen Team Cardiff City.

Jänner: Der dritte schwere WM-Ausfall für Österreichs Skifahrer. Bei der legendären Hahnenkamm-Abfahrt auf der Kitzbüheler Streif erwischte es Max Franz. Bei einem Schlag auf der pickelharten Piste zog sich Franz einen Fersenbeinbruch am rechten Fuß zu. Der Bruch musste mit einem Gips ruhig gestellt werden. Auch für den zweifachen Saisonsieger war der Winter gelaufen.

Februar: Auch Marco Schwarz musste die Saison vorzeitig beenden. Der dreifache Medaillengewinner der WM in Aare erlitt beim Kombi-Super-G im bulgarischen Bansko beim viel zu weit gehenden Schlusssprung einen Kreuzbandriss und Riss des Innenmeniskus im linken Knie. Schwarz hatte im vergangenen Winter seine ersten beiden Weltcupsiege gefeiert.

Februar: Nach monatelangen Gesprächen gab es am 27. Februar endlich Klarheit: Ashley Barnes, Stürmer von Premier-League-Klub Burney, wird nicht für Österreichs Fußball-Nationalteam auflaufen. Der 29-Jährige erfülle die Kriterien für eine Einbürgerung nicht, erklärte das Innenministerium nach einer juristischen Prüfung. Die Einbürgerung des 29-Jährigen, der eine österreichische Großmutter hat, war vom ÖFB und vom damaligen Sportminister Heinz-Christian Strache (FPÖ) forciert worden - vergebens.

März:Eine total verkorkste Saison ging für Conny Hütter mit einer schweren Knieverletzung zu Ende. Die 26-Jährige stürzte im Super-G beim Weltcupfinale in Soldeu schwer. Hütter zog sich einen Kreuzbandriss sowie eine Innenband- und Meniskusverletzung im linken Knie zu. Es war nach einem Innenbandeinriss und einer Knorpelfraktur die dritte schwere Verletzung in nur einer Saison. Damit ist auch der Start des Winters 2019 in Gefahr.

April: Ein tragischer Zwischenfall überschattete den 36. Vienna City Marathon 2019. Ein über 60-jähriger Läufer war während des Lauf-Spektakels auf der Strecke zusammengebrochen. Er verstarb wenig später im Wiener AKH. "Wir sind betroffen von diesem Ereignis. Unser tief empfundenes Mitgefühl und unsere Anteilnahme gilt den Angehörigen des Läufers", so Veranstalter Wolfgang Konrad.

April: Das ganz große Fußball-Drama in Manchester! Im Rückspiel des Champions-League-Viertelfinals zwischen Manchester City und Tottenham Hotspur sahen die Citizens in der Nachspielzeit schon wie die glücklichen Aufsteiger aus. Raheem Sterling hatte die Elf von Pep Guardiola mit 5:3 in Front geschossen. Das reichte nach der 0:1-Pleite vom Hinspiel zum Aufstieg. Doch der Treffer zählte nicht, der Videobeweis hatte richtigerweise auf Abseits entschieden. Guardiola blieb der Jubelschrei im Hals stecken. Größer war im Nachhinein allerdings der Aufschrei über den VAR-Einsatz in der 73. Minute, als Tottenham-Angreifer Fernando Llorente den Ball mit dem angelegten Ellbogen über die Linie drückte. Referee Cüneyt Cakir hatte lediglich Bilder von vorne gesehen, die Hintertor-Perspektiven wurden nicht gezeigt. Deshalb zählte das Tor. Und Tottenham stieg auf.

April: Ein Lawinen-Unglück kostete den österreichischen Kletterern David Lama und Hansjörg Auer das Leben. Gemeinsam mit dem US-Amerikaner Jess Roskelley wurden die österreichischen Alpinisten-Stars bei der Besteigung der Ostwand des Howse Peak im kanadischen Banff-Nationalpark verschüttet. Aufgrund der hohen Lawinengefahr konnten keine Retter rechtzeitig zu den Verschütteten vorrücken.

April: Der tschechische Fußball-Nationalspieler Josef Sural vom türkischen Klub Alanyaspor verunglückte bei einem Busunfall in der Türkei tödlich. Erst zwei Wochen zuvor war der Stürmer Vater geworden.

Mai:Niki Lauda verstarb in der Nacht auf den 21. Mai im Alter von 70 Jahren. Die Formel-1-Legende hatte sich nie vollständig von der Lungentransplantation 2018 erholt. Seit Anfang März hatte er sich für eine Reha in der Klinik Cereneo nahe Luzern aufgehalten. Anfang Mai verschlechterte sich der Zustand des 70-Jährigen, er bekam Probleme mit der Spenderniere, musste zur Dialyse ins Zürcher Spital. Das Ableben der Formel-1-Ikone habe sich schon länger abgezeichnet. "Es gibt keine Todesursache. Es war ein langer Prozess, an dessen Ende der Patient gegangen ist", so Walter Klepetko, der Lauda seit seiner Lungentransplantation im AKH betreute.

Juni: Die langjährige US-Torfrau Hope Solo erzählte im Juni 2019 vom dunkelsten Moment ihres Lebens. Im Februar 2018 erlitt sie nach langersehnter Schwangerschaft eine Fehlgeburt. Allerdings hatte sich unwissentlich ein weiteres Ei im Eileiter eingenistet, was unmittelbare Lebensgefahr für die 37-Jährige bedeutete. Die Ärzte waren gezwungen, schnell zu handeln und entfernten ihr den Eileiter komplett. "Der Doktor sagte mir, ich wäre wenige Stunden später gestorben", erzählte Solo im Interview.

Juli: Am 1. Juli 2019 kam der Fußball-Profi Jose Antonio Reyes im Alter von nur 35 Jahren bei einem tragischen Unfall ums Leben. Der frühere Arsenal- und Real-Madrid-Profi verlor bei Tempo 237 die Kontrolle über seinen Wagen und krachte in eine Baustelle. Reyes und ein Cousin starben noch am Unfallort, ein weiterer Cousin wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Juli: Björn Einar Romören schockte seine Fans mit der Nachricht, dass er an Krebs erkrankt sei. Im Juli begann seine Behandlung. Der 38-Jährige war zu seiner aktiven Zeit Weltrekordhalter im Skifliegen.

August:Formel-2-Pilot Anthoine Hubert kam bei einem schrecklichen Unfall in Spa ums Leben. Er wurde nur 22 Jahre alt. Der Franzose war am 31. August nach einem Dreher quer auf der Strecke stehengeblieben, der nachfolgende Juan Manuel Correa (Vereinigte Staaten) prallte mit rund 270 km/h in sein Auto.

August: Am 27. August ist die Rennfahrerin Jessi Combs (39) beim Versuch, ihren Geschwindigkeitsrekord zu brechen, tödlich verunglückt. Offenbar ist während der Fahrt etwas zwischen die Räder des Rennwagens geraten. Der Unfall selbst habe sich bei rund 885 km/h ereignet, hervorgerufen durch einen mechanischen Defekt am Vorderrad.

September: Sein Autounfall auf der Brennerautobahn ging glimpflich aus. Nach reiflicher Überlegung ging im September die Familie von Didi Constantini mit den Hintergründen an die Öffentlichkeit. Der ehemalige Teamchef leide an Demenz.

September: Richard Strebinger wurde gegen den LASK schwindelig. Es wurde eine Herzrhythmusstörung diagnostiziert. Der Rapid-Goalie musste unters Messer - Herz-OP! Der Eingriff war erfolgreich. Schon rund zwei Wochen später stand er wieder im Tor.

Oktober: Florian J. war eines der fünf Opfer der Bluttat in Kitzbühel. Ein 25-Jähriger lief aus Eifersucht Amok, löschte eine komplette Familie und den neuen Freund seiner Ex-Verlobten aus. Der war erst 24 Jahre alt, Goalie bei Eishockey-Zweitligisten Kitzbühel und bis Sommer noch bei den Black Wings. In Linz trauerten 4800 Zuseher bei seinem Abschiedsspiel um einen verlorenen Freund. Auf dem Bild ist der Schrein für Florian J. zu sehen.

Oktober: Der Boxer Patrick Day ging im Ring K.o., erlitt im Krankenwagen einen Schlaganfall, lag mehrere Tage im Koma. Am 16. Oktober dann traurige Gewissheit: Der 27-Jährige erlag seinen Verletzungen.

November: Schock in Vail! Ski-Star Manuel Feller erlitt im Training einen Bandscheibenvorfall, musste heimfliegen und um die restliche Ski-Saison bangen.

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