ÖVP: "Reine Schikane"

"Werden abgezockt": Öffi-Fehler kostet Wiener viel Geld

Seit 1. Juli ist das Semesterticket für Studenten ungültig – obwohl für manche das Semester gar nicht vorbei ist. Ein "Heute"-Leser ist empört.
Nicolas Kubrak
03.07.2025, 19:32
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Während sich Schüler in der gesamten Ostregion über Sommerferien freuen, stehen für so mache Studenten in der letzten Prüfungswoche des Semesters noch einige Klausuren und Abgaben vor der Tür.

Ausgerechnet jetzt ist für Studenten das Semesterticket abgelaufen. Seit 1. Juli müssen sie sich einen neuen Fahrschein besorgen – das für einen Monat gültige Ferienticket.

4 Tickets in 12 Monaten

Heißt konkret: In zwölf Monaten müssen Studenten vier Tickets kaufen – zwei Semestertickets und zwei Ferientickets für Juli und August. Rechnet man alles zusammen, kommt man auf 209 Euro. Übergangsfrist gibt es keine, ab 1. Juli ist das Semesterticket ungültig und eine Strafe von 105 bis 115 Euro fällig.

Genau diese fehlende Übergangsfrist ist "Heute"-Leser Andreas (Anm.: Name von der Redaktion geändert) zum Verhängnis geworden. "Ich war gerade auf dem Heimweg von der Uni, wo ich mich in der Bibliothek in Ruhe auf die Prüfung vorbereitet habe", erzählt er im Gespräch. Was er im ganzen Lernstress nicht beachtet hat: Sein Öffi-Ticket war abgelaufen!

"Warum muss man Studierende so abzocken?"

Andreas weiter: "Ich wurde am Dienstag kontrolliert und die erste Frage lautete: 'Wissen Sie, welches Datum wir heute haben?' Man merkt sofort, warum genau am 1. Juli an einem Hotspot wie dem Praterstern kontrolliert wurde."

Da er kein gültiges Ticket hatte, musste der Student 105 Euro zahlen – "für einen Studenten ist das eine Menge Geld", ärgert er sich. Sein bitteres Resümee: "Ich verstehe ehrlich nicht, warum man Studierende so abzocken muss. Wir versuchen einfach, uns auf Prüfungen vorzubereiten, während wir sowieso schon schauen müssen, wie wir über die Runden kommen."

ÖVP: "Reine Schikane"

Der Wiener Volkspartei ist dieser Umstand schon lange ein Dorn im Auge. "Genau jetzt, wo viele Studententickets ablaufen, schlagen die Öffi-Kontrolleure wieder zu", schäumt Harald Zierfuß, Klubobmann und Jugendsprecher der ÖVP Wien.

Wiens ÖVP-Klubobmann Zierfuß: "Statt zu helfen, setzen SPÖ und NEOS weiter auf Kontrollen statt auf Klarheit."
zVg

"Die Wiener Abwärtskoalition aus SPÖ und NEOS schaut tatenlos zu und lässt tausende Studenten in eine bürokratische Falle laufen. Noch immer gibt es kein faires, unkompliziertes Jahresticket für Studenten – das ist reine Schikane. Statt zu helfen, setzen SPÖ und NEOS weiter auf Kontrollen statt auf Klarheit. Als ÖVP Wien fordern wir seit Jahren eine einfache und faire Lösung – doch SPÖ und NEOS blockieren. Wir stehen klar auf der Seite der Jungen in Wien – und lassen nicht locker, bis dieses Ticket-Chaos beendet ist!“

Wiener Linien: "Keine vermehrten Kontrollen"

Von den Wiener Linien heißt es auf "Heute"-Anfrage: "Zu Semesterbeginn führen wir keine vermehrten Kontrollen durch, wir erinnern unsere studierenden Follower*innen auf unseren Social Media-Kanälen daran, sich ein neues Ticket zu holen. Die Semestertickets können bereits bis zu vier Wochen im Vorhinein erworben werden, um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten."

Das Thema einer möglichen Jahreskarte für Studierende werde immer wieder an die Wiener Linien herangetragen. "Wir befinden uns dazu im regelmäßigen Austausch mit der Stadt Wien und den zuständigen Stellen."

{title && {title} } nico, {title && {title} } Akt. 04.07.2025, 12:56, 03.07.2025, 19:32
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