Ein massiver Stromausfall hat unlängst einen Großteil von Südwesteuropa lahmgelegt. Besonders hart hat es Spanien getroffen – das Land war vom europäischen Netz getrennt.
Dass es auch in Mitteleuropa – darunter auch Österreich – zu einem solchen Szenario kommt, ist nicht unwahrscheinlich. "Bereits vor einigen Jahren haben unsere Expertinnen und Experten im Rahmen der jährlichen Risikoanalyse das Risiko eines Blackouts als hoch eingeschätzt. Für uns stellte sich daher nicht mehr die Frage, ob ein Blackout kommt, sondern nur mehr wann", erklärte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) zu "Heute".
Die Erkenntnisse aus dem Stromausfall in Spanien werden "jedenfalls in die innerstaatlichen Vorsorgepläne eingearbeitet", heißt es auf "Heute"-Anfrage aus dem Innenministerium. Man bereite sich bereits "umfassend" auf den Fall eines Blackouts vor. "Oberstes Ziel ist, dass das Ministerium und die Polizei ihren Aufgaben bis zur Wiederherstellung der Stromversorgung und normaler Verhältnisse nachkommen können." Die wichtigen Standorte des Ministeriums und der Polizei sollen ihre Kernaufgaben auch bei einem Blackout wahrnehmen können, betont man.
Insbesondere die Sicherstellung der Treibstoffversorgung für Einsatzfahrzeuge der Polizei und die Absicherung der Kommunikationsinfrastruktur sind in den Plänen festgelegt. Die Treibstoffversorgung der Einsatzfahrzeuge der Polizei wird u.a. durch notstromversorgte Tankstellen und Bevorratungskonzepte sichergestellt. Die Kommunikationsinfrastruktur des BMI und der Polizei, wie der Digitalfunk, sind gegen Stromausfälle abgesichert bzw. kann im Blackoutfall über eigene Betriebsmodi weiter kommuniziert werden, heißt es weiter.
In einsatztaktischer Hinsicht werde die Polizei im Blackout-Fall auf lokale Einsatzstrukturen in enger Zusammenarbeit mit örtlichen Einsatzleitungen der Katastrophenschutzbehörden auf Gemeindeebene legen und die Außenpräsenz verstärken. "Oberste Priorität kommt dabei dem Schutz von Leib und Leben zu."
Inzwischen hat die Stadt Wien für den Ernstfall eine eigene Blackout-Checkliste erstellt. 14 Flaschen Wasser, vier Dosen Obst, vier Packungen Brot oder ein halber Liter Öl werden empfohlen. "Erstellen Sie einen Menüplan inklusive Getränken für zwei Wochen, der ein kaltes Frühstück und Abendessen sowie ein warmes Mittagessen abgedeckt", heißt es in der Liste. Zudem betont man, auf Menschen mit besonderen Bedürfnissen sowie Haustiere zu denken und den Vorrat entsprechend anzupassen.