Fall "Anna" ärgert Wutwirt

Übles Vergewaltigungs-Posting gegen Ministerin

Der Fall "Anna" ärgerte einen Wirt so sehr, dass er seiner Wut gegen Justizministerin Sporrer im Netz freien Lauf ließ – das hat Konsequenzen.
André Wilding
11.10.2025, 09:00
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Ein heftiger Online‑Ausbruch eines 50‑jährigen Wirts vom Attersee sorgt laut "Kronen Zeitung" jetzt für strafrechtliche Konsequenzen. Der Gastronom veröffentlichte nach den umstrittenen Freisprüchen im sogenannten "Fall Anna" ein Posting, in dem er ankündigte, einen "10‑köpfigen Trupp" losschicken zu wollen, der der Ministerin Gewalt antun solle.

"Mal schauen, ob ihr NEIN dann auch ein Nein ist"

"Ich schick dieser Sporrer einen 10-köpfigen Trupp, der sie vergewaltigt. Mal schauen, ob ihr NEIN dann auch ein Nein ist" – lautete das Posting im Wortlaut. Die Staatsanwaltschaft Wien bestätigte gegenüber der "Krone" eine Anzeige wegen des Verdachts der gefährlichen Drohung.

Es ermittelt nun unter anderem das Landesamt für Staatsschutz und Terrorismusbekämpfung in Oberösterreich. Der Beschuldigte ist vorerst auf freiem Fuß. Neben einer möglichen Freiheitsstrafe droht ihm im Fall einer Verurteilung auch eine Geldstrafe mit bis zu 720 Tagessätzen.

"Hab' selbst eine 15-jährige Tochter"

"Ich habe den Kommentar aus einer Emotion heraus verfasst, weil ich mich über die Justiz und das Urteil so geärgert habe", erklärt der 50-Jährige gegenüber der "Kronen Zeitung". Der Wirt begründet seine Wut damit, dass zwei Bekannte Töchter im Teenageralter hätten, die Opfer von Vergewaltigungen geworden seien.

Der Gastronom veröffentlichte das Posting auf einer Facebook-Seite.
Facebook / Screenshot

Und beide Male seien die Täter freigesprochen worden – "und es ist angekündigt worden, dass man sich das Strafgesetz anschauen will. Bis heute hat sich aber nichts verbessert, und ich hab’ selbst eine 15-jährige Tochter", sagt der Gastronom gegenüber der Tageszeitung.

Die Konsequenzen für den Mann ließen nicht lange auf sich warten – und zwar auch parteipolitische. Denn der Wirt, der früher politisch für die ÖVP aktiv war, wurde aus der Partei ausgeschlossen und von seinen Funktionen abgesetzt.

Sporrer Blumenstrauß geschickt

Laut "Krone" musste der 50-Jährige auch drei legal angemeldete Waffen abgeben; ein mögliches Waffenverbot wird diskutiert, was der Beschuldigte jedoch bestreitet. Der Mann sagt, er habe sich schriftlich bei Justizministerin Sporrer entschuldigt und sogar einen Blumenstrauß geschickt, der im Ministerium nicht angenommen worden sei.

Wie die Ermittler den Fall bewerten und ob es zu einer Anklage kommt, ist offen.

{title && {title} } wil, {title && {title} } Akt. 11.10.2025, 10:01, 11.10.2025, 09:00
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